Kein Geburtstagsgeschenk für Neuer
Deutschland verliert mit 2:3 gegen England in Berlin. Damit wurde es nichts mit einem Geburtstagsgeschenk für Manuel Neuer aus, der am Sonntag 30 Jahre alt geworden ist. In einem Interview hatte er sich nach dem Spiel auch zu einem eventuellen Karrieende in der Zukunft geäußert. Das solle noch nicht anstehen, so der Keeper.
Zum Spiel gegen England wollte er am Sonntag auch gar nicht mehr viel kommentieren. Vielmehr ging der Blick von Deutschlands Nummer eins, Manuel Neuer, auf das kommende Spiel gegen Italien. "Italien hat eine Mannschaft, auf die wir im Turnierverlauf mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit treffen könnten. Da kann es nicht schaden, wenn wir vor dem Turnier schon mal ein Zeichen setzen", gab Neuer in einem Interview auf dfb.de zu Protokoll. Seinem Geburtstag wollte er nicht viel Beachtung schenken. Neuer: "Ich bin keiner, der seine Geburtstage in jedem Jahr groß feiert. Geburtstag hat man, das gehört dazu, aber es ist nicht so, dass ich schon Tage vorher auf dieses Ereignis hin fiebern würde. Manchmal ist es so, dass der Freundeskreis einiges erwartet, wahrscheinlich ist es auch diesmal so, schließlich ist es ein runder Geburtstag." Auch zu der Frage nach dem Altwerden, bezog er Stellung: "Wie fühlt sich ein 30-Jähriger? Ich finde, dass man mit 30 noch jugendliche Züge in sich und zugleich schon genug Erfahrungen gesammelt hat, um reflektiert durchs Leben zu gehen. Diese Mischung mag ich. Generell halte ich das biologische Alter nicht für sonderlich aussagekräftig. Es gibt 50-Jährige, die sie sich wie Kinder verhalten und wie Kinder denken. Auf den Fußball bezogen, ist die 30 für mich auch nicht von großer Bedeutung. Ich fühle mich gut und fit. Ich weiß, dass ich auf meinen Körper achten muss, aber die 30 ist für mich kein Anlass, über das Ende meiner Karriere nachzudenken."
Neuer: "Torhüter gegenüber Feldspielern ohnehin privilegiert"
Der DFB wollte ebenfalls wissen, warum gerade Keeper bis in das hohe Alter Topleistungen zeigen. Der Keeper: "Dafür muss man sich nur die Karrieren von Jens Lehmann, Edwin van der Sar oder aktuell Gigi Buffon anschauen. Wobei es keine Garantie dafür gibt, dass es für immer so bleibt. Es ist kein Gesetz, dass die Laufbahnen von Torhütern tendenziell länger dauern als die von Feldspielern. Früher war es zum Beispiel so, dass die Karrieren von Torhütern häufig erst so richtig begonnen haben, wenn die Torhüter nicht mehr ganz jung gewesen sind. Heute ist das anders. Heute haben Torhüter schon in ganz jungen Jahren Stammpositionen bei ihren Vereinen, entsprechend beginnt die Belastung auch schon viel früher." Und am Ende ging es noch um das Thema EURO 2016 und die Chancen des DFB Teams: "Bei unserer Spielergeneration ist zu merken, dass wir grundsätzlich hungrig sind. Wir sind alle sehr ehrgeizig und verlieren den Ehrgeiz nicht, wenn wir einen Titel gewonnen haben. Ich möchte jedes Jahr Deutscher Meister werden, und die Ambition ist nach dem ersten Titel nicht geringer geworden. Genauso ist es bei der Nationalmannschaft. Natürlich ist es unser Ziel, Europameister zu werden. Das wäre es aber auch, wenn wir diesen Titel schon 2012 gewonnen hätten.'