Ederson nicht immer konstant auf hohem Niveau

Autor: T. Rübe - 01.03.2023

Als Stefan Ortega im vergangenen Sommer ablösefrei zu Manchester City, dem amtierenden englischen Meister wechselte, sorgte dies vor allem in Deutschland für Verwunderung. Zwar präsentierte sich der 30-Jährige in den letzten beiden Spielzeiten in der Bundesliga stark, doch galt es als recht unwahrscheinlich, dass Ortega, gerade mit Arminia Bielefeld, in dem Star-Ensemble von Manchester City wirklich eine Rolle spielen würde.

Gleichsam wurde auch von Trainer Pep Guardiola von Beginn an klar kommuniziert, dass die Hierarchie im Tor der Citizens weiterhin so aussehen werde, dass Ederson die klare Nummer 1 sei und  Stefan Ortega als neue starke Nummer 2 fungieren solle. Intern wurde dem Deutschen das in ähnlicher Weise kommuniziert, wenngleich ihm versichert wurde, dass es einen fairen Konkurrenzkampf geben wird.

„We want the German keeper!”

Bis zur Weltmeisterschaft gab es auch keinen Zweifel daran, dass sich im Tor der Skyblues nichts ändern werde. Der Brasilianer Ederson gilt als einer der besten Torhüter der Welt, hat bereits eine beachtliche Titelansammlung vorzuweisen und erwies sich auch für seine Mannschaft als ein eminent wichtiger Rückhalt seiner Mannschaft, der darüber hinaus auch in der Spieleröffnung immer wieder glänzen konnte.

Jedoch scheint sich langsam unter der Fans von Manchester City eine Front zu bilden, die statt der brasilianischen Nummer 2 den Deutschen im Tor sehen möchte. Beim Auswärtsspiel ihrer Mannschaft in der Champions League in Leipzig skandierten einige Fans: „we want the German keeper.“. Dies lag zwar auch an der gehörigen Mitschuld Edersons am Ausgleichstreffer der Roten Bullen durch Gvardiol, als der Torwart sich bei einer hohen Hereingabe vollkommen verschätzte. Dies war aber auch bei weitem nicht der erste Schnitzer des Brasilianer, der jahrelang auch mit einer guten Strafraumbeherrschung überzeugen konnte. So zeigte Ederson nach der Wiederaufnahme der Premier League deutlich durchwachsenere Leistungen als vor dem Turnier. Negative Höhepunkte aus Sicht der Fans waren die Niederlagen gegen Tottenham und dem Lokalrivalen Manchester United.

Bei Man City zählt nur der Titel – Ortega im FA Cup

In der Premier League sind die Citizens derzeit auf Platz 2 mit einem Rückstand von 2 Punkten auf Tabellenführer Arsenal FC, wenngleich die Gunners noch ein Spiel weniger absolviert haben. Zwar gibt es in England ad hoc 5 bis 7 Mannschaften, denen man die Meisterschaft zutrauen sollte, doch zählt vor allem nach den Transfers im Sommer für City nur der Titel, möglichst sogar der Sieg der Champions League, den die Mannschaft in dieser Saison noch erreichen sollte.

Überdies ist natürlich ebenso auch der FA Cup, noch ein Titel, der ein großes Prestige mit sich bringt. Dafür wird aber auch ein Torwart in Top-Form benötigt, wenngleich im Pokal Stefan Ortega die Partien bestreiten darf.

Statistisch betrachtet kann Ederson kaum Argumente für sich sammeln. So ist Ederson auf dem vorletzten Platz im Ranking der Premier League, was die gehaltenen Schüsse anbelangt. Gerade einmal 57,9 % der Schüsse auf sein Tor kann Ederson derzeit abwehren. Für einen Keeper auf Weltklasse-Niveau ist dies natürlich ein geradezu katastrophaler Wert. So gibt es mittlerweile nicht nur Fans der Citizens, die Ortega fordern, sondern auch medial wird es immer mehr zum Thema. Vor allem die „Manchester Evening News“ geht recht aggressiv mit dem Thema um und sieht immer weniger Argumente, die für den langjährigen Stammtorhüter sprechen.

Ortega konnte Pluspunkte sammeln

So könnte vielleicht etwas überraschend die Zeit für Stefan Ortega kommen, der sich nun gegen Bristol im FA Cup wieder beweisen kann. Vor allem gegen Chelsea konnte Ortega Pluspunkte für sich sammeln und vor allem auch große Paraden zeigen, die in England mitunter noch etwas im Fokus stehen, als die gesamte Spielweise des Torwarts mitunter eine wichtige Rolle spielt.