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Mary Earps: Misstöne um ihre Autobiografie

Earps-Autobiografie „All In“ sorgt für Wirbel 

Autor: T. Rübe - 12.11.2025

Mary Earps ist eine der weltbesten Torhüterinnen und wird den Status auch definitiv nach dem Ende ihrer Karriere nicht verlieren. Sie ist durchaus auf einer Stufe mit Hope Solo zu sehen, was aber nicht nur ihre Fähigkeiten betrifft, sondern auch was ihr Verhalten außerhalb des Rasens betrifft. Sowohl Solo als auch Earps gelten als meinungsstark, wenngleich beide mit manchen ihrer Aktionen eher für Kopfschütteln sorgen.

Während es um Solo mittlerweile deutlich stiller geworden ist, sorgt nun Earps mit ihrer am Donnerstag erschienenen Autobiografie "All In" für einige Misstöne. Konkret geht es um einige Aussagen bezüglich ihrer Konkurrentin und der Rolle von Englands Nationaltrainerin. Ihre Worte werfen nun ein völlig neues Bild auf ihren überraschenden Rücktritt von den Lionesses. Nun wurde aber auch klar, dass die Torhüterin von Paris Saint-Germain ohnehin nicht mehr als Nummer 1 im englischen Tor gestanden hätte. Die Degradierung sorgte für eine persönliche Kränkung bei Earps: "Ich fühlte mich krank und ängstlich. Dann kamen die Worte, auf die ich 12 Monate gewartet hatte."

Schon im Jahr 2024 begann die Wachablösung im englischen Tor. Nationaltrainerin Sarina Wiegman hatte sich dazu entschieden, Hannah Hampton in der Qualifikation zur Europameisterschaft Spielpraxis zu geben, was für Earps wiederum bedeutete, dass sie ihren Status als unangefochtene Nummer 1 einbüßt – zu viel für die ehrgeizige und meinungsstarke Torhüterin, die ein persönliches Problem mit ihrer Konkurrentin hat, wie sie nun selbst in ihrem Buch gesteht. Auslöser soll das Verhalten der damals 21-Jährigen bei der Europameisterschaft 2022 gewesen sein. Mit ihrem "schlechten Benehmen" soll sie das Training und die Team-Ressourcen gestört haben.

Aufgrund dieses Verhaltens – näher geht Earps in ihren Vorwürfen nicht ein – soll die Torhüterin des FC Chelsea auch von weiteren Lehrgängen der Nationalmannschaft nicht mehr nominiert worden sein. Doch bereits im darauffolgenden Jahr zog Wiegmann laut des Buches in Betracht, Hampton wieder in den Kreis der Lionesses aufzunehmen – sehr zum Missfallen von Earps, die sofort und vehement gegen die Pläne der Nationaltrainerin protestierte. Konkret sagte sie, dass das Vorhaben gegen ihre Werte gehen würde und sie glaubte, dass "schlechtes Benehmen" belohnt werden würde. Auch die Argumentation Wiegmans, dass Hampton eine zweite Chance verdiene, wollte Earps so nicht akzeptieren.

Sportlich betrachtet war 2023 der ominöse Turning Point für beide Torhüterinnen. Earps wurde in England zur Sportpersönlichkeit gewählt und hatte zuvor die Wahl zur Welttorhüterin gewonnen. Hampton hingegen vollzog einen Wandel und stellte sich auch bei Chelsea immer mehr in den Dienst der Mannschaft. Der Ruf der jungen Torhüterin, sie sei unzuverlässig – wie es auch Earps nun noch einmal bekräftigte – er verblasste. Sie wurde sportlich und persönlich stärker und spielte sich mit starken Leistungen immer mehr in den Fokus, während Earps am absoluten Höhepunkt angekommen war. Es schien so, als würde die damalige Nummer 1 von Manchester United unangefochten sein, solange sie weiterhin spielen möchte. Auch eine vermeintlich langsam aufstrebende Konkurrentin wurde nicht wirklich gesehen.

Die finale Entscheidung, dass Hampton nunmehr die neue und klare Nummer 1 in der Nationalmannschaft sein soll, wurde von Earps nicht rein sportlich aufgefasst, was sie selbst in ihrem Buch schildert. Vielmehr wirkt die große Torhüterin, die bei allen Erfolgen glänzte und hell strahlte, plötzlich wie eine schlechte Verliererin, zumindest in Bezug auf Hannah Hampton. Sie selbst hätte die Erfahrung als Nummer eins lieber Khiara Keating von Manchester City geben wollen. Nach der Entscheidung Wiegmans erfolgte dann der Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Die Trainerin versuchte Earps im Wissen um deren Stärke umzustimmen, doch mehr als ein kurzfristiger Rücktritt vom Rücktritt in einem persönlichen Gespräch war nicht möglich – Earps hatte ihre Entscheidung getroffen, denn das Tischtuch zwischen ihr auf der einen Seite und Hampton und Wiegmann auf der anderen Seite war zerschnitten. Dies wurde auch deutlich bei der Preisverleihung der Yashin Trophäe in diesem Jahr, welche Hampton gewann. Ausgerechnet Earps musste der vermeintlichen Widersacherin den Preis überreichen. Es war eine bemerkenswerte Szene, denn es war spürbar, wie kühl das Verhältnis zwischen beiden Torhüterinnen ist.

Earps erntet in England nun Kritik für ihre Ausführungen in ihrem Buch. So sagte die ehemalige englische Nationalspielerin Anita Asante: "Es ist wirklich unglücklich, dass Mary Earps, egal aus welchen Gründen auch immer, sich entschieden hat, diese Autobiografie zu schreiben. Sie ist immer noch eine aktive Spielerin." Gleichzeitig äußerte sie auch Verständnis für Earps. Fara Williams, eine weitere ehemalige englische Nationalspielerin, nannte Earps' Aussagen "verwirrend". Ihr Vermächtnis auf den Fußball würde das Buch aber nicht beschädigen. Hamptons ehemalige Teamkollegin Ruesha Littlejohn nannte ihre ehemalige Mitspielerin schwierig und bezeichnete sie wörtlich als "Pain in the Ass" – eine wenig charmante Formulierung. Dennoch fügte Littlejohn an, dass Hampton eine unglaubliche Torhüterin sei. Chelseas Cheftrainerin Sonia Bompastor nannte Hampton wiederum die beste Torhüterin der Welt und hob ihren Wert für das Team positiv hervor.


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