Teil 2 des Interviews mit Christofer Heimeroth.
Er begann seine Karriere bei der SG Massen. Scouts von Borussia Dortmund sahen Heimeroth in seiner Zeit beim BSV Menden und holten ihn nach Dortmund, wo er von 1996 bis 1997 in der Nachwuchsabteilung spielte. Nach weiteren zwei Jahren bei den Sportfreunde Oestrich-Iserlohn kam er 1999 in die A-Jugend von Schalke 04. 2002 stand er im Profikader, als Schalke DFB-Pokalsieger wurde.
Seit der Saison 2006/2007 spielt Heimeroth für Borussia Mönchengladbach, bei denen er voraussichtlich im Sommer 2007 Kasey Keller als Nummer 1 ablösen wird. bei torwart.de spricht er in einem zweiteiligen Interview über seine ersten Eindrücke bei Gladbach, sein Verhältnis zur Presse sowie sein Privatleben.
torwart.de: Mit welchen Ambitionen bist du eigentlich nach Gladbach gegangen?
Heimeroth: Es war ein kurzfristiger Wechsel. Klar, dass ich die Nummer 2 sein würde. Kasey ist die unbestrittene Nummer 1 und Kapitän der Mannschaft. Mein Ziel ist es, Kasey das Leben so schwer wie möglich zu machen und nächstes Jahr Nummer 1 zu werden.
torwart.de: Man hört über Keller ja, dass er seine Karriere beenden will, da sein Vertrag ja am Saisonende ausläuft.
Heimeroth: Sein Vertrag läuft aus, alles Weitere wird man dann sehen. Klar, dass ich dann die Chance sehe, Nummer 1 zu werden wenn ich dann zum Spielen komme. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr dann regelmäßig meine Leistung zeigen kann.
torwart.de: Bei Schalke hast du ja mit einer richtigen Persönlichkeit in Form von Frank Rost gespielt. Jetzt, mit Keller, war das eine große Veränderung?
Heimeroth: Keller ist natürlich eine ganz andere Person, hat eine ganz andere Mentalität. Aber er spielt sehr gut in der Gruppe, im Gegensatz zu Rost, der auf dem Platz eher Einzelgänger war.
torwart.de: Welches Umfeld ist für dich besser? Einzelkämpfer oder Teamspieler?
Heimeroth: Ich spiele lieber in einer harmonischen Trainingsgruppe, aber trotzdem muss man sich bisweilen alles abverlangen, dem anderen regelrecht die Bälle um die Ohren feuern. Man muss halt sagen können: Na gut, heute hast du mir fünf reingehauen, beim nächsten Mal bist du dran. Ich denke mal, dass das eine gute Basis ist.
torwart.de: Wie sieht der Kasey dich, als Konkurrent oder jemand, den er fördert?
Heimeroth: Da müsstet ihr ihn selber fragen, das ist wahnsinnig schwer einzuschätzen.
torwart.de: Du hast bei der WM als Volunteer gearbeitet, wie kam es zu der Idee?
Heimeroth: Naja, die WM stand vor der Tür und da das Volunteerbüro Gelsenkirchen quasi direkt gegenüber unserer Kabine lag, hab ich mir immer gedacht: So ein Ereignis gibt’s nur einmal im Leben, also habe ich einfach mal Kontakt mit den Jungs und Mädels da aufgenommen und bin dann auch über den ganz normalen Weg angenommen worden.
torwart.de: In welchem Bereich hast du da gearbeitet?
Heimeroth: Ich war im Bereich Infotainment tätig, also im Klartext: Wir haben den Leuten zugearbeitet, die den Videowürfel bedient haben, wir haben vor dem Spiel das runder Banner vom Spielfeld getragen und solche Kleinigkeiten eben. Aber hauptsächlich haben wir zugearbeitet.
torwart.de: Hat sich das schnell rumgesprochen, dass du ein Bundesligaprofi bist?
Heimeroth: Ja, doch, das hat sich eigentlich wie ein Lauffeuer verbreitet, obwohl ich das eigentlich nicht gerne an die große Glocke gehängt hätte. Aber irgendwie ist es halt durchgesickert und dann gab es irgendwie keine Zeitung, die nicht darüber berichtet hätte. Aber meine Kollegen haben da super drauf reagiert, waren ganz erstaunt, dass ich als Fußballprofi dieselbe Arbeit mache wie sie auch. Es war eine super Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen will.
torwart.de: Was waren die Haupterfahrungen oder Eindrücke, die du mitnimmst?
Heimeroth: Vor allem die Zusammenarbeit mit den anderen Volunteers… Aber auch die Stimmung in den Stadien, das meist friedvolle Miteinander verschiedener Fans und Kulturen.
torwart.de: Hilft dir das, dass du mal die andere Perspektive gesehen hast?
Heimeroth: Ich bin schon öfter als Fan zu Spielen der deutschen Nationalmannschaft gefahren, und habe so vorher schon erfahren, was man als Fan sehen will von den Spielern, worauf es ankommt. Aber trotzdem hat mir die WM in der Hinsicht natürlich noch mal geholfen.
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