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Alexander Stolz - "hautnah" bei torwart.de (18.11.08) - Teil 2

„Ich habe mir das Glück erarbeitet“


torwart.de: Gab es denn Gespräche mit dem Trainer?

Alexander Stolz: Mit Armin Veh direkt nicht. Mit Ebbo Trautner und Markus Babbel schon. Mit Markus habe ich auch oft trainiert, zum Beispiel an den Spieltagen, wenn der Rest im Stadion war. Aber ein Gespräch hätte nur mit Armin Veh Sinn gemacht. Es gab Tage, an denen ich innerlich gebrodelt habe, am liebsten alles kurz und klein geschlagen hätte. Ich dachte: man ist doch im Leistungsport, da muss doch nach Leistung entschieden werden! Zum Glück hatte ich auch mein Umfeld in Stuttgart, das hat mir geraten, einfach immer weiter zu machen. Also habe ich mir gesagt: Er ist der Chef, du musst das akzeptieren, irgendwann wird der Tag X kommen.

torwart.de: Im letzten Jahr hast Du praktisch keine Rolle gespielt, jetzt bist Du der Mann hinter Lehmann. Wie erklärst Du Dir diesen Wandel, zumal im Vorfeld Sven Ulreich als Kandidat favorisiert wurde?

Alexander Stolz: Das wurde ja vor allem von den Medien hochgepusht, die Sven bereits als Lehrling von Lehmann gesehen haben. Ich habe mich davon nicht irritieren lassen. Manchmal ist es besser die Zeitung nicht zu lesen, und sich nur auf den Fußball zu konzentrieren. Als ich dann eine Halbzeit im Testspiel gegen Augsburg spielen durfte, habe ich die Zeichen der Zeit gemerkt, im UI-Cup-Spiel gegen Saturn Ramenskoje stand ich dann schließlich im Tor. Da habe ich dann auch das positive Feedback vom Trainer bekommen. Er meinte: „Alex, du hast das verdient, du hast klasse trainiert.“ Ich habe mich innerlich erleichtert gefühlt: Hey, das was du gemacht hast, war richtig!

torwart.de: Du musst momentan unglaublich motiviert sein durch die neue Situation?

Alexander Stolz: Motiviert war ich hauptsächlich am Anfang, jetzt ist es einfach ein Genuss. Nach drei Jahren harter Arbeit ernte ich nun die ersten Früchte.

torwart.de: Jens Lehmann wurde mit einem Ein-Jahres-Vertrag ausgestattet. Sollte er nach dieser Saison wirklich den VfB verlassen wird die Entwicklung in Stuttgart ja hochinteressant…?

Alexander Stolz: Sicherlich, Fußball ist eben ein schnelllebiges Geschäft. Man sieht es am Beispiel Raphael Schäfer. Der kam mit großen Vorschusslorbeeren, unterschrieb einen Vertrag über mehrere Jahre und ist nun schon wieder in Nürnberg. So kann es mit jedem Torhüter geschehen. Deshalb mache ich mir keinen Kopf über die längerfristige Zukunft und denke nur von Tag zu Tag.

torwart.de: Zumal Du ja nun auch schon bei einigen Vereinen gespielt hast, so kurz ist Deine Karriere nicht.

Alexander Stolz: Korrekt. Im Endeffekt war meine Karriere schon ein steiler Aufstieg, vor allem wenn man bedenkt, dass ich drei Jahre keinen Fußball gespielt habe.

torwart.de: Warst Du verletzt?

Alexander Stolz: Nein, ich hatte einfach keine Lust mehr. Ich muss so 15 Jahre alt gewesen sein. Ich spielte damals bei den Stuttgarter Kickers. Durch die lange Fahrten von Pforzheim nach Stuttgart sowie anderer Interessen, die man auch mal in diesem Alter hat, hat auch die Schule darunter gelitten. So war es an der Zeit, sich eine „pubertäre“ Pause zu gönnen. So mit Ende 17 hat mich ein Freund überredet, doch mal bei meinem Heimatverein SV Hohenwart in der B-Liga auszuhelfen und ich habe mich breit schlagen lassen. Ich habe als Torwart für Schlagzeilen gesorgt und so kam es, dass ich nach einem halben Jahr zum VfR Pforzheim, in die A-Jugend Oberliga, gewechselt bin.

torwart.de: Wie ging es dann weiter?

Alexander Stolz: Auf den letzten Drücker bin ich in die badische U20-Auswahl nominiert worden, bald darauf kam ein Angebot aus Gladbach: Holger Fach wollte mich beim Probetraining sehen. Eine Rippenverletzung hat das verhindert, ich bin in Pforzheim geblieben, habe ein Jahr in der Landesliga gespielt, dann in der Oberliga für Sandhausen, in der Regionalliga für Nöttingen und schließlich der Wechsel zum VfB. Immer eine Stufe höher. In Stuttgart habe ich für die Amateure gespielt, mich aber gleich am Kahnbein verletzt und musste ein halbes Jahr pausieren. Damals hat sich Ebbo verstärkt um mich gekümmert. Ich war ziemlich erledigt, weil ich noch nicht mal eine Gabel vom Boden aufheben konnte. Giovanni Trapattoni hat damals die Profis trainiert und dafür seinen eigenen Trainerstab mitgebracht. Also hat Ebbo die Amateure trainiert und viel mit mir gearbeitet.

torwart.de: Ebbo Trautners „Abstieg“ muss für Euch Torhüter ja eine tolle Gelegenheit gewesen sein…?

Alexander Stolz: Absolut. In Nöttingen hatte ich schon gute Trainingsbedingungen. Allerdings war das kein Vergleich mit dem Training beim VfB. Als Ebbo kam, hat er gleich noch mal zwei Schippen drauf gelegt. Er hat mir eigentlich alles beigebracht, die Unreinheiten in meinem Spiel beseitigt und so elementare Ding wie Hechten, Fangen verbessert. Er hat meinen technischen Level enorm angehoben. Dafür war sein Training teilweise eine echte Schinderei, knüppelhart. Aber als knapp 20-Jähriger habe ich das auch gebraucht. Es hat gut getan.

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