Michael Rensing / Köln: In welches Gesicht man an diesem Abend auch blickte: es herrschte Sprachlosigkeit. Sprachlosigkeit im Bezug auf die Inspirationslosigkeit mit der sich der Inbegriff für fußballerische Inspiration der letzten Jahre, der SV Werder, an diesem Tag präsentierte. Inbegriff für die Harmlosigkeit von Bremer Seite war die Tatsache, dass FC-Keeper Rensing erst nach 60 Minuten überhaupt zum ersten Mal mit etwas konfrontiert war, was man mit einigem Wohlwollen als Prüfung bezeichnen könnte. So blieb Rensing den Abend über weitgehend beschäftigungslos und der Sieg seiner Kölner stets ungefährdet.
Tim Wiese / Bremen: Wie schon so häufig in dieser Saison schien Tim Wiese der einzige zu sein, dem man Normalform attestieren würde. Wieder und wieder schmiss er sich mit allem ihm zur Verfügung stehenden Körperteilen in die Schüsse der Kölner, wehrte ab was zu verteidigen war. Gegen die Abschlüsse von Podolski und Matuschyk allerdings blieb er machtlos. Aber im Gegenteil zu seinen Vereinskameraden versteckte er sich nicht. Er schrie, er trieb an, er zeigte Präsenz. Doch es half alles nichts. Und so ließ Wiese auch nach Abpfiff seinem Ärger in Form heftiger Schelte gegenüber seinen Vorderleuten freien Raum. Wer könnte es ihm auch verdenken.