Kurz nach Mitternacht sagte Donnarumma mit Tränen in den Augen: "Wir haben die Tränen einer ganzen Saison durchlebt. Wir wären fast aus der Champions League ausgeschieden (die Play-offs konnten erst am letzten Spieltag der Ligaphase gegen Stuttgart erreicht werden), als Manchester City 0:2 zurücklag. Aber von diesem Moment an haben wir einen Kampf um die Rückkehr gestartet. Jetzt genießt PSG die Früchte einer großartigen Saison." Auf die Frage, welcher Titelgewinn für ihn größer war, sagte er: "Wenn man für die Nationalmannschaft spielt, steht das ganze Land hinter einem. Die Spannung in solchen Spielen ist viel höher. Jedes Finale ist wichtig und emotional. Aber für sein Land zu gewinnen, bedeutet viel mehr." Zu dem Gewinn der EM und der Champions League kommen vier französische Meistertitel, zwei Pokalsiege und vier Supercup-Siege – drei in Frankreich und einer in Italien.
Mit PSG hat der Torhüter nunmehr alles erreicht, was man auf höchster Ebene erreichen kann, wenn man den Supercup sowie die neu ins Leben gerufene FIFA Klub-WM außer Acht lässt. Gleichsam läuft der Vertrag des 1,96 m großen Torhüters im kommenden Sommer aus. Auch dazu wurde Donnarumma nach dem Finale befragt und sagte gegenüber Sky: "Neuer Vertrag oder Abgang? Mal sehen, was passiert... Ich weiß es nicht. Jetzt ist es Zeit, diese magische Nacht zu genießen. Ich fahre in den Urlaub und dann sehen wir weiter."
Schon vor Wochen wurde darüber spekuliert, ob Donnarumma seinen Vertrag ein Jahr vor dem Ende verlängert oder den Klub verlassen könnte. PSG bietet seiner Nummer 1 einen neuen Vertrag mit verbesserten Konditionen an, doch dieser ziert sich derzeit noch. Noch vor einem halben Jahr sah es nicht so aus, dass Donnarumma seinen Kontrakt überhaupt verlängern sollte. Donnarumma präsentiert sich allerdings als schwieriger Verhandlungspartner. Während PSG 6 Millionen Euro Jahressalär bietet, pocht Donnarumma dem Vernehmen nach auf 10 Millionen Euro. Gleichzeitig wird aus England berichtet, dass sich Manchester United und Stadtrivale Manchester City intensiv um Donnarumma bemühen.
In der Hinrunde ließ PSG-Trainer Luis Enrique die eigentliche Nummer 2 Matvej Safonov statt Donnarumma spielen. Vieles sprach zu diesem Zeitpunkt schon für eine Wachablösung im Pariser Tor. Teilweise war Donnarumma zu fehleranfällig. Das Spiel mit dem Fuß und auch die Strafraumbeherrschung sind bei dem hünenhaften Torhüter bisweilen noch nicht vollends entwickelt. Hierbei hat er auch aufgrund seines noch jungen Alters Verbesserungspotenzial. Vor allem in der Strafraumbeherrschung könnte Donnarumma besser agieren. Auch im Finale zeigte er einen kleinen Wackler bei einem Eckstoß, als seine Faustabwehr direkt beim Gegner landete. Auf der Linie ist der Welttorhüter von 2021 aber bereits seit Jahren über jeden Zweifel erhaben. Dies zeigte der Torhüter auch gegen Thuram im Finale, als er einen Flachschuss auf die lange Ecke noch herauskratzte. Die Frage wird nun sein, wo der Torhüter in Zukunft die spektakulären Paraden zeigen wird.
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