Konkreter räumte er der neuen Regel einen Einfluss auf seinen Spielstil ein, wie er nach dem Auftaktspiel gegen Slowenien sagte: "Es beeinflusst mich, weil ich jemand bin, der sich immer viel Zeit gelassen hat – weil die Mannschaft auch Ruhe braucht in gewissen Situationen. Das geht jetzt halt nicht mehr. Stand jetzt finde ich die Regel deswegen nicht so gut. Ich muss mich noch ein bisschen daran gewöhnen, weil es einfach neu ist."
Aus seiner Sicht sorgt die Regelanpassung im Allgemeinen für mehr Hektik im gesamten Spiel: "Für die Mannschaft, für mich. Die acht Sekunden vergehen brutal schnell. Da muss die ganze Mannschaft dann auch mitmachen, sich anbieten. Und dann kriegen wir das schon gelöst." Das bedeutet aber auch im Detail eine klare Anpassung an die Individual- und Gruppentaktik. So ist der Torhüter gezwungen, schneller und technisch noch besser den Ball wieder ins Spiel zu bringen.
Erstmals hatte Atubolu auf Instagram von der Neuauslegung erfahren: "Da war ich gespannt, ob das auch durchgesetzt wird." Er rechnet mit einer "gewissen Eingewöhnungszeit. Das Gute ist, dass der Schiri nach drei Sekunden im Kopf die fünf verbliebenen Sekunden mit der Hand anzeigt – und dann wissen wir das."
Nicht nur bei der U21-EM, sondern auch bei der FIFA Klub-WM findet die neue Regelauslegung erstmals Anwendung. In den USA kam es nun auch erstmals zu einer der neuen Szenen. So hielt der Torhüter der Mamelodi Sundowns, Ronwen Williams, den Ball länger als diese ominösen acht Sekunden, was zu einem Eckstoß für den Gegner führte. Dieser führte zu keinem Gegentor, doch wird es über kurz oder lang zu Toren aufgrund der neuen Regelanwendung kommen. In Deutschland soll die neue Regel ab der kommenden Saison ligenübergreifend, auch bis in die 1. Bundesliga, angewendet werden.
Diesbezüglich hat sich Bremens Nummer 1, Michael Zetterer, zu Wort gemeldet: "Ich bin kein Freund davon. Es ist definitiv keine Regel für die Torhüter." Zwar räumte der Keeper ein, dass Zeitspiel im Fußball definitiv ein Thema sei: "Aber ich weiß nicht, ob es das Thema Nummer 1 im Fußball ist." Gleichsam gab es auch weitere Stimmen, die das generelle Zeitspiel im Fußball monieren, vor allem gegen Ende der Partie. Ob die neue Regel das Thema wirklich bekämpft, wird sich in der Zukunft zeigen.
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