Im weiteren Verlauf des Statements wurde der Verein noch deutlicher: "Wir haben verstanden, dass es zu keiner gütlichen Lösung kommen wird. Stattdessen droht bei einer öffentlichen Gerichtsverhandlung weiterer Schaden für Schalke 04, allein aufgrund der Nähe von Ralf Fährmann und seinem Umfeld zu "SportBILD" ist mit einer Schlammschlacht zu rechnen. Um diese abzuwenden, wird der Club von weiteren Maßnahmen absehen und auch die ausgesprochene Abmahnung zurücknehmen"
Damit hätte das Statement der Schalker eigentlich schon enden können, zu direkt war schon bis hierhin die Wortwahl des Vorstandes, doch setzte dieser noch einen drauf: "Genauso klar ist unsere Haltung: Ralf Fährmanns Vertrag endet am 30.06.2025, er wird unter keinen Umständen verlängert und Fährmann wird den Verein danach verlassen. Auch wenn sich Ralf Fährmann nach eigener Aussage weiterhin für den besten Torhüter auf Schlage hält, wird er kein Spiel mehr für Königsblau bestreiten."
Damit macht auch der Klub klar, dass man nicht mehr auf die Dienste des 36-Jährigen setzt. Schon sportlich spielte der Torhüter seit längerem keine große Rolle mehr. In der vergangenen Saison war Marius Müller zu einem großen Teil die Nummer 1 und in dieser Spielzeit gehört der Torhüter, der vor über 20 Jahren einst nach Gelsenkirchen kam, nicht mehr der ersten Mannschaft an. Der Vertrag sollte möglichst schon im Sommer 2024 endgültig beendet werden, doch wollte Fährmann den Vertrag nicht auflösen, da sich den Vertrag nach eigener Ansicht auch verdient hatte. Die Fans waren ob des Verhaltens des Spielers zwiegespalten. Mancher konnte verstehen, dass ein Spieler seinen Vertrag auch erfüllen möchte, da in der heutigen Zeit viele Spieler möglichst schnell den Verein wieder wechseln wollen, um bei einem anderen Klub anzuheuern.
Andere Fans wiederum sahen den finanziell äußerst angeschlagenen Klub im Recht, doch möglichst einen Spieler, der mit einem siebenstelligen Jahresgehalt zu den Großverdienern zählt, aber sportlich schon seit Jahren nicht unumstritten war, von der Payroll zu bekommen. Es ist derzeit auch eher unwahrscheinlich, dass Fährmann im fortgeschrittenen Alter und mit seiner Vita der letzten Jahre kaum noch einmal zu einem größeren Klub wechseln könnte.
Gleichzeitig wird es in der jetzt bereits entstandenen Schlammschlacht zwischen Schalke und dem Keeper keinen Gewinner geben. Eine absolute Identifikationsfigur entwickelt sich immer mehr zur Persona non grata, während der Klub in der zweiten Bundesliga gegen Abstieg kämpft und trotz Trainerwechsel immer weiter Richtung Abgrund taumelt. Gerade jetzt benötigt der Klub aber Geschlossenheit und nicht noch weitere Unruhe. Dennoch bleibt festzuhalten, dass das überdeutliche Statement der Schalker nur noch mehr Schlamm aufwirbelt und noch weiter zur Eskalation beitragen wird. Ein Ende der Causa Fährmann scheint zumindest derzeit nicht in Sichtweite zu sein.
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