Jonas Kersken: Der Pokalschreck aus Bielefeld
Arminia Bielefeld hat sich in dieser Saison als absoluter Pokalschreck präsentiert. Nach einem Sieg in der ersten Pokalrunde gegen Hannover 96 folgten Siege gegen den SC Freiburg, Union Berlin, Werder Bremen und Bayer 04 Leverkusen. Alle Bundesligisten waren klare Favoriten und mussten sich in dramatischen Spielen den euphorischen Ostwestfalen geschlagen geben. Im gesamten Pokalwettbewerb erwies sich Bielefelds Stammtorhüter Jonas Kersken als absoluter Erfolgsgarant und war einer der Schlüsselspieler des Klubs.
Der 24-jährige Kersken, der aufgrund seiner britischen Mutter auch von englischen und schottischen Verbänden beobachtet wurde, fiel vor allem durch seine gute Strafraumbeherrschung auf, indem er auch einige gefährliche Flanken abfing. Mit einer Größe von 1,90 m besitzt der Torhüter Gardemaß. Doch die Strafraumbeherrschung ist nicht seine einzige Stärke. Auch im Eins-gegen-Eins ist der Torhüter, der sehr lange Ruhe bewahrt und stehen bleibt, eine absolute Bank. In der dritten Liga, die Bielefeld als Meister beendete, wurde Kersken lediglich 36 Mal bezwungen, womit die Ostwestfalen die beste Abwehr der dritten Liga stellten.
Kerskens Entwicklung wird jedoch noch nicht als abgeschlossen angesehen. Von seinen Trainern werden vor allem sein enormes Potenzial und seine große Lernbereitschaft geschätzt. Es ist somit davon auszugehen, dass der Torhüter, der einst bei Rot-Weiß Essen und bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, auch in der zweiten Bundesliga eine sehr gute Rolle spielen und sich dort persönlich nachhaltig etablieren kann. In den vergangenen Wochen geriet der Torhüter allerdings nach einem ARD-Bericht in die Kritik, als bekannt wurde, dass er während enger Spiele in entscheidenden Phasen eine notwendige medizinische Behandlung anzeigte, damit sein Trainer an der Seitenlinie taktische Anweisungen geben konnte. Eine wirkliche Verletzung lag jedoch mehrfach nicht vor. Dennoch gibt das Regelwerk des DFB keine Bestrafung her, da der Schiedsrichter dem Keeper schlicht nichts beweisen kann.
Auch im Finale könnte die Arminia in Person von Jonas Kersken zu diesem in Bezug auf die Fairness eher fragwürdigen Mittel greifen, um den Pokal an die Bielefelder Alm zu holen. Sollte dieses Kunststück gelingen, würde die Arminia in der kommenden Saison als Aufsteiger nicht nur in der zweiten Bundesliga spielen, sondern darüber hinaus auch an der Europa League teilnehmen. Dieses Kunststück gelingt nur selten Vereinen, die nicht in der ersten nationalen Liga vertreten sind. Der VfB Stuttgart wird dies jedoch mit aller Macht verhindern wollen, um nicht auch noch als fünfter Bundesligist vom Underdog bezwungen zu werden.
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