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Timo Königsmann (Waldhof Mannheim): „Ich möchte die Mannschaft lange im Spiel halten“

von M. Schäfer


In der ersten Pokalrunde trifft der Drittligist Waldhof Mannheim auf den Bundesligisten SC Freiburg. Im torwart.de-Interview steht Mannheims Torwart im Vorfeld der Partie Rede und Antwort. Er geht u.a. auf die Besonderheit der Partie gegen Freiburg für ihn als Torwart ein und erläutert, warum der Weg in die 3. Liga für ihn in der Karriereentwicklung wichtig ist.

Infos zu Timo Königsmann:
  • Nationalität: Deutsch
  • Geburtstag:05. April 1997
  • Verein:SV Waldhof Mannheim
  • Position:Torwart
  • Liga:3. Liga
  • Größe (cm):1,86 m
  • Bisherige Vereine als Spieler:Hannover 96, SpVgg Greuther Fürth, VfR Aalen










torwart.de: Timo, am kommenden Sonntag spielt ihr gegen den Bundesligisten SC Freiburg in der 1. Runde im DFB-Pokal. Mit welchen Erwartungen geht ihr in dieses Pokalspiel?

Timo: Die Erwartungshaltung ist natürlich schon realistisch, dass das Weiterkommen angeht. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. In der letzten Saison haben wir mit Saarbrücken gesehen, wie weit man auch als unterklassiger Verein im DFB-Pokal kommen kann. Kleine Vereine konnte den Favoriten immer wieder mal ein Bein stellen und das ist am Sonntag natürlich auch unser sportliches Ziel. Natürlich liegt die klare Favoritenrolle bei Freiburg. Wir wollen dabei auch die Pokal-Erfahrungen aus der letzten Saison nutzen als wir gegen Eintracht Frankfurt 2:0 führten und 15 Minuten vor Schluss mit 3:3 noch gut im Rennen lagen. Erst kurz vor Schluss erzielte Frankfurt die Treffer zum 3:5 Endstand. Wenn alles gut für uns läuft, haben wir eine Chance.

torwart.de: Wenn ihr die Erfahrung aus dem Spiel gegen Frankfurt mitnimmt, welche Dinge habt ihr daraus gelernt und wollt diese im Spiel gegen Freiburg besser machen?

Timo: Gegen Frankfurt in der vergangenen Pokalsaison hatten wir am Ende vielleicht doch ein wenig zu viel Respekt und agierten zu passiv. Wir wissen, dass wir auch sehr gute Qualitäten in der Mannschaft haben. Gegen Ende des Spiels waren wir jedoch gegen Frankfurt zu brav. Die Profis der 1. Liga waren einen Tick “kaltschnäutziger” und “abgezockter”. Ich denke, genau diese Eigenschaften benötigst du auch als Außenseiter, um die Großen noch mehr ärgern zu können. Das wollen wir jetzt gegen Freiburg besser machen.

torwart.de: Welche Bedeutung hat für dich persönlich als Torwart das Pokalspiel?

Timo: Für mich als Torwart ist es ein hochinteressantes Spiel, auf das ich mich sehr freue. Ich möchte auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen, um mich als Torwart mit den Besten der Liga zu messen. Mit einer guten Leistung im Pokal kann man immer auf sich aufmerksam machen. Der weitere Aspekt des Spiels für mich ist, dass du als Torwart der unterklassigen Mannschaft wichtig für deine Mannschaft bist. Mit einer starken Torwartleistung kannst du einen großen Beitrag liefern, deine Mannschaft lange im Spiel zu halten.

torwart.de: Wie bereitest du dich als Torwart auf dieses Spiel vor?

Timo: Ich als Torwart bereite mit meinem Torwarttrainer ähnlich wie auf die Gegner in der dritten Liga vor. Wir analysieren die Stärken, Schwächen der offensiven Spieler des Gegners oder schauen z.B. auf die Ausführung der Standardsituationen: Werden sie auf den ersten oder zweiten Pfosten geschlagen? Wie werden die direkten Freistöße ausgeführt? Im Falle von Freiburg ist jedoch so, dass man sogar noch mehr Informationen über die Mannschaft hat und auch mehr über die einzelnen Spieler weiß. Damit kannst du dich als Torwart gut drauf einstellen. Vom Trainer bekommt die Mannschaft detaillierte Informationen zum Gegner, wie Mannschaftstaktik oder auch bestimmte Verhaltensmuster einzelner Spieler und der Mannschaftsteile der Freiburger.

torwart.de: Du bist 23 Jahre und hast im NLZ Hannover, bei den Profis von Hannover und Fürth (2. Liga) und bei Mannheim gespielt. Damit kannst du auch schon einiges an Fußballerfahrung aufweisen. Inwieweit kannst du dadurch deiner Mannschaft helfen?

Timo: Neben mir haben wir noch weitere Spieler, die in NLZs ausgebildet wurden und bereits Bundesligaerfahrung mitbringen. So hat man bereits Dinge an einer anderen Station erlebt, die man jetzt auch im Rahmen des Pokalspiels nutzen kann. Im Team sind wir uns einig, dass wir einfach nicht zu viel Respekt vor den großen Namen haben dürfen. Im Grunde wissen wir, dass die Profis der 1. Liga einen mit uns vergleichbaren Weg in den Nachwuchsleistungszentren durchlaufen haben. Da wir Ähnliches wie sie in der Vergangenheit geleistet haben, hilft uns dies, möglichst von den eigenen Fähigkeiten überzeugt zu sein und den zu großen Respekt vor den großen Namen abzulegen.

torwart.de: Seit 2019 spielst du bei Waldhof Mannheim in der 3. Liga. Wie wichtig ist dieser Schritt für Dich?

Timo: Der Schritt in die 3. Liga war für mich ein sehr guter Schritt. Die 3. Liga ist eine sehr interessante Liga, in der einige attraktive Traditionsklubs spielen. Viele Vereine arbeiten unter professionellen Bedingungen und die Liga hat hohe sportliche Qualität. So kann ich hier die für einen 23 Jahren alten Torwart enorm wichtige Spielpraxis sammeln. Ich möchte mich dadurch als Torwart weiterentwickeln und damit die Basis schaffen, um künftig auch höheren Ligen zu spielen. In der Vergangenheit konnten schon viele Torhüter die 3. Liga als weiteres Sprungbrett in ihrer Karriere nutzen.

torwart.de: Du hast mehr als 10 Jahre für Hannover 96 gespielt und wurdest dort zum Juniorennationalspieler ausgebildet. Warum ist es für einen Torwart im NLZ oftmals schwieriger den Durchbruch zu schaffen?

Timo: Die jungen Torhüter in den Profivereinen, die in den Profikader aufgenommen werden, bekommen oftmals ihre Spielpraxis in der 2. Mannschaft, die z.B. in der Ober- oder Regionalliga spielt. Selbst wenn du als Torhüter in der 2. Mannschaft überragende Spiele zeigst, kannst du positionsbedingt nicht mit Einsätzen von einigen Minuten in der Profimannschaft belohnt werden. Und dementsprechend ist es immer schwer, nach den Einsätzen in der 2. Mannschaft den nächsten Schritt im Profiklub zu gehen. Damit ist der Weg über die 2. oder 3. Liga auf jeden Fall eine sehr lohnende Alternative für einen jungen Torhüter, um den nächsten Entwicklungsschritt anzugehen.

torwart.de: Im NLZ in der Hannover wurdest du sehr gut ausgebildet. Was fehlte Dir darüber hinaus, um den Wechsel von den Junioren zum Profibereich noch erfolgreicher gestalten zu können?

Timo: Nach meinem Wechsel von Hannover nach Fürth (2. Liga) wurde mir klar, dass das Profigeschäft nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch in anderen Bereichen tagtäglich präsent ist. Im Prinzip musst du 24 Stunden Profi sein. Das habe ich bei meinem Wechsel nach Fürth noch nicht voll verinnerlicht und im Laufe der Zeit wurde mir das allmählich klar. Du musst immer darauf achten, in der besten körperlichen Verfassung zu sein. Mir wurde auch schnell klar, dass du als Profi lernen musst, dich durchzusetzen. Ich denke, das ist besonders auf der Torwartposition wichtig, da viel über die mentale Schiene geht und in der Jugend den Torhütern das nicht immer in dieser Form vermittelt wird. Ein weiterer Punkt ist, dass du auch immer an dich glauben musst. Du benötigst Selbstvertrauen und musst von dir überzeugt sein. Wichtig ist die Erkenntnis für mich, dass nur Talent nicht ausreicht, um nach oben zu kommen. Als Jugendspieler siehst du viele der angesprochenen Dinge noch nicht. Man muss daher diese Erfahrungen selbst machen. Die Zeit in Fürth war für mich dahingehend sehr lehrreich und hat mich sehr geprägt.

torwart.de: Du bist jetzt 23 Jahre alt. Baust du dir schon ein weiteres Standbein für die Zeit nach der aktiven Fußballerlaufbahn auf?

Timo: Ich habe in meiner Zeit in Hannover das Fach-Abi gemacht, Momentan liegt mein Fokus jedoch klar auf dem Fußball. Ich denke, wenn du parallel noch eine Ausbildung machst, dann kannst du dich nicht voll auf deine Ziele als Profifußballer fokussieren. Ich denke, man muss das schon mit Überzeugung machen. Und ich bin überzeugt von mir, dass ich es schaffen kann, noch einmal in die zweite oder erste Liga reinzukommen, und dementsprechend arbeite ich dann auch so.

torwart.de: Das Pokalspiel müsst ihr vor leeren Rängen bestreiten. Macht das die Aufgabe gegen Freiburg deutlich schwieriger?

Timo: Wir hätten gerne unsere fantastischen Fans am Sonntag im Stadion. Sie anpeitschen uns an und sorgen für die zusätzliche "Pokal-Atmosphäre“. Selbst bei Auswärtsspielen unterstützen sie uns immer wieder zahlreich. In der 3. Liga und im letztjährigen DFB-Pokalspiel pushten sie uns immer wieder. Es macht einen sehr großen Spaß, vor unseren leidenschaftlichen Fans zu spielen. Aktuell müssen wir jedoch die Corona bedingte Situation so akzeptieren, wie sie ist. Wir werden für unsere Fans am Sonntag alles geben.

torwart.de: Der Waldhof zählt auch zu den Traditionsvereinen in der 3. Liga. In den 1980er Jahren sorgte der Waldhof sogar in der Bundesliga für Furore. Wie äußert sich diese Tradition?

Timo: Auch wenn ich noch nicht so lange für den Waldhof spiele, merke ich wie die Stadt, den Fußball lebt. Selbst beim Einkaufen, begegnen dir die Waldhoffans und du wirst immer mal wieder angesprochen. Die Fans geben den Verein niemals auf und halten die Treue. Als Spieler macht es Dich stolz, für diesen Klub zu spielen. Alle Mitarbeiter des Vereins leben den Waldhof und vermitteln uns als Spieler eine sehr harmonische und familiäre Atmosphäre. Da macht es richtig Spaß, hier dabei zu sein.

torwart.de: Mit Freiburgs Trainer Christian Streich kommt auch eine große Trainerpersönlichkeit an den Waldhof. Inwiefern freut man sich auch darauf?

Timo: Es ist sehr spannend, Christian Streich hautnah miterleben zu können. Christian Streich genießt absoluten Kultstatus und ist einer der beliebtesten Trainer im Profifußball. Ich persönlich kenne ihn nicht. Ich freue mich sehr, ihn am Sonntag zu sehen und bestimmt kann mich sich einiges von ihm abschauen. Sehr spannend ist seine Körpersprache, wie er mit dem Team kommuniziert, die Mannschaft coacht und wie er seine Mannschaft auf das Spiel gegen uns einstellt.

torwart.de: Timo, wir wünschen dir und deinem Team einen großartigen Pokalfight gegen Freiburg.

Timo: Vielen Dank.


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