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Georg Koch macht seine Krebs-Diagnose öffentlich

Ex-Bundesliga Torhüter Georg Koch ist schwerstkrank

Autor: T. Rübe - 06.05.2024

Als Torhüter war Georg Koch so häufig ein Fels in der Brandung- nichts brachte ihn aus der Fassung auf dem Platz. Doch all diese Herausforderungen als Spieler und später als Trainer sind für Georg Koch mittlerweile ganz weit weg und für den 52-Jährigen gibt es nur noch die Prämisse sein Leben so lange es möglich ist zu genießen. Wie der Torwart jetzt im Interview mit der "BILD am Sonntag" bekannt gab, leidet er an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine Chance auf Heilung gibt es für den langjährigen Bundesliga-Torhüter nach eigener Aussage nicht: "Ich werde sterben. Aber wann mich der liebe Gott holen wird, hat er noch nicht entschieden." 

Im April 2023 erhielt Koch die niederschmetternde Diagnose: "Festgestellt wurde der ganze Mist bei einer Routine-Untersuchung. Mir ging es schon zuvor nicht so gut, und meine Blutwerte waren auffällig schlecht." Die Ärzte gaben ihm zum damaligen Zeitpunkt noch sechs Monate zu leben. Diese Einschätzung hat er glücklicherweise lange übertroffen, sagte gar: "Hey Doc, ich bin immer noch da." Doch dass er nicht mehr so viel Zeit haben wird, spürt er. Dadurch wird sein geäußerter großer Wunsch, noch einmal ein Spiel von jedem Klub, für den er gespielt hat, zu sehen, leider zu einem Wettlauf mit der Zeit. Dennoch zeigt er sich kämpferisch: “Das ist schon bitter, wenn du Dir durch die Haare gehst und plötzlich ein ganzes Büschel Haare in den Händen hältst. Für die DInge, die Du früher in fünf Sekunden erledigt hast, brauche inzwischen eine halbe Minute. Aber ich muss mich ja mit der Krankheit arrangieren. Jammern bringt nichts und war noch nie mein Ding.”

Auch wirkt der ehemalige Torhüter  mit sich und der bitteren Erkrankung im Reinen. Es gibt zwar Phasen, in denen er sich frage, warum es ihn getroffen hat, "Aber wenn man mal selbst auf einer Krebsstation gewesen ist und man sieht, wie viel Elend es gibt und dass es auch kleine Kinder trifft und junge Menschen, dann kann ich das auch anders einordnen und zu dem Entschluss kommen: Ich hatte ein tolles Leben." Derzeit lasse er sich durch Medikamente aus den USA behandeln, die in Deutschland so noch nicht in der gängigen Behandlung verwendet werden. Dies ermöglicht ihm sein früheres Einkommen als Profi: "Ich habe das Glück, dass ich in meiner Profi-Karriere ein paar Euro und sogar ein bisschen mehr verdient habe. Ich lasse mich aktuell mit Medikamenten aus den USA, die hier wahrscheinlich noch gar nicht zugelassen sind, behandeln. Ich konnte das Elend auf den Krebsstationen einfach nicht mehr ertragen, das hat mich fertig gemacht."

Koch wurde in Bergisch-Gladbach geboren und wechselte mit 12 Jahren in die Jugend von Bayer 04 Leverkusen. Als Profi spielte er für Fortuna Düsseldorf, PSV Eindhoven, Arminia Bielefeld , den 1.FC Kaiserslautern, Energie Cottbus , den MSV Duisburg, Dinamo Zagreb  und Rapid Wien und absolvierte in seiner Karriere insgesamt über 500 Partien. Die Krönung erfolgte 2008 seiner Laufbahn erfolgte 2008, als er mit Dinamo Zagreb das Double aus Meisterschaft und Pokal gewinnen konnte. Anschließend wechselte er nach Wien, wo er bei einem Spiel für Rapid ein Knalltrauma und einen Kreislaufzusammenbruch erlitt, als neben ihm ein Knallkörper explodierte. Fortan litt er an einer Gleichgewichtsstörung, sodass er 2009 seine Karriere beenden musste und später vor allem als Torwarttrainer arbeitete. Bis Mai 2023 arbeitete Georg Koch noch als Teammanager von Viktoria Köln, ehe er sich aus "privaten Gründen" vom Fußball-Geschäft zurückzog. Ein Jahr später gibt es die Erkenntnis, dass die Krebs-Diagnose den ehemaligen Bundesliga-Torhüter damals zu diesem Rückzug zwang. 

Vor allem Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre galt Georg Koch als ein sehr zuverlässiger Torhüter in der ersten und zweiten Bundesliga und war vor allem in Kaiserslautern und dem MSV Duisburg ein absoluter Publikumsliebling und für die Mannschaften jeweils ein unumstrittener Führungsspieler. Die meisten Fußball-Fans, die diese Zeit bewusst miterlebt haben, werden sich an Georg Koch erinnern, mit der Krankheit nun im Hinterkopf vielleicht noch ein wenig bewusster. 


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