Auch wirkt der ehemalige Torhüter mit sich und der bitteren Erkrankung im Reinen. Es gibt zwar Phasen, in denen er sich frage, warum es ihn getroffen hat, "Aber wenn man mal selbst auf einer Krebsstation gewesen ist und man sieht, wie viel Elend es gibt und dass es auch kleine Kinder trifft und junge Menschen, dann kann ich das auch anders einordnen und zu dem Entschluss kommen: Ich hatte ein tolles Leben." Derzeit lasse er sich durch Medikamente aus den USA behandeln, die in Deutschland so noch nicht in der gängigen Behandlung verwendet werden. Dies ermöglicht ihm sein früheres Einkommen als Profi: "Ich habe das Glück, dass ich in meiner Profi-Karriere ein paar Euro und sogar ein bisschen mehr verdient habe. Ich lasse mich aktuell mit Medikamenten aus den USA, die hier wahrscheinlich noch gar nicht zugelassen sind, behandeln. Ich konnte das Elend auf den Krebsstationen einfach nicht mehr ertragen, das hat mich fertig gemacht."
Koch wurde in Bergisch-Gladbach geboren und wechselte mit 12 Jahren in die Jugend von Bayer 04 Leverkusen. Als Profi spielte er für Fortuna Düsseldorf, PSV Eindhoven, Arminia Bielefeld , den 1.FC Kaiserslautern, Energie Cottbus , den MSV Duisburg, Dinamo Zagreb und Rapid Wien und absolvierte in seiner Karriere insgesamt über 500 Partien. Die Krönung erfolgte 2008 seiner Laufbahn erfolgte 2008, als er mit Dinamo Zagreb das Double aus Meisterschaft und Pokal gewinnen konnte. Anschließend wechselte er nach Wien, wo er bei einem Spiel für Rapid ein Knalltrauma und einen Kreislaufzusammenbruch erlitt, als neben ihm ein Knallkörper explodierte. Fortan litt er an einer Gleichgewichtsstörung, sodass er 2009 seine Karriere beenden musste und später vor allem als Torwarttrainer arbeitete. Bis Mai 2023 arbeitete Georg Koch noch als Teammanager von Viktoria Köln, ehe er sich aus "privaten Gründen" vom Fußball-Geschäft zurückzog. Ein Jahr später gibt es die Erkenntnis, dass die Krebs-Diagnose den ehemaligen Bundesliga-Torhüter damals zu diesem Rückzug zwang.
Vor allem Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre galt Georg Koch als ein sehr zuverlässiger Torhüter in der ersten und zweiten Bundesliga und war vor allem in Kaiserslautern und dem MSV Duisburg ein absoluter Publikumsliebling und für die Mannschaften jeweils ein unumstrittener Führungsspieler. Die meisten Fußball-Fans, die diese Zeit bewusst miterlebt haben, werden sich an Georg Koch erinnern, mit der Krankheit nun im Hinterkopf vielleicht noch ein wenig bewusster.
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!