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Home > Archiv > 1.4 WM 2010 - Südafrika > WM-Kompakt > (GER) GER - SER

Nationalelf - "Kompakt" bei torwart.de

Der Tag danach

von der Nationalelf berichtet Tobias Schlitzke


Große Töne spuckten Medien und auch die Spieler selbst vor dem wichtigen Spiel gegen Serbien. Doch nach dem Spiel ist die Euphoriewelle in kollektiven Frust umgeschwappt. Auch Manuel Neuer, Keeper im Diensten des DFB, war sichtlich enttäuscht nach der Niederlage: "Natürlich ist das bitter. Aber jetzt müssen wir nach vorne schauen." Dennoch: Eine Fehleranalyse ist angebracht.

Es war schon ungewöhnlich, wie sehr die Medienwelt nach dem 4:0 gegen Australien das deutsche Team hochleben ließ. Auch für Manuel Neuer schien die Ausgangslage glänzend zu sein. Das Team spielte sicher und souverän, die Defensive wurde gelobt und der Keeper schien in seine Rolle hineinwachsen zu können. Doch nach der desolaten Mannschaftsleistung gegen Serbien wird auch Neuer kritischer gesehen - auch wenn der Schalker wohl noch einer der wenigen Spieler war, denen man kaum etwas vorwerfen konnte. Der Mannschaft von Jogi Löw fehlte es vor allem an einem: Führung. Dies wurde nicht nur beim kläglich verschossenen Elfmeter von Lukas Podolski deutlich. Auch an Selbstkritik (Poldolski: "Der Elfmeter war gut geschossen!") mangelte es. Besonders in der ersten Halbzeit war das deutsche Team mehr als nur einmal durcheinander und ließ sich von den Serben zu unnötigen Fouls verleiten. Manch einer hätte sich in so einer Situation ein Alpha-Tier wie Jens Lehmann oder Oliver Kahn gewünscht, der seine Kollegen am Kragen packt und wachrüttelt. So aber blieb es bei einem Manuel Neuer, der beim Gegentor machtlos war, sichere Abwürfe ausführte, aber ansonsten seinen Platz im Team noch finden muss. Dies kann und darf man aber noch nicht von ihm erwarten. Das Potential zum Lautsprecher und Führungsspieler hat er aber allemal. Dies hat er nicht nur einmal in Gelsenkirchen gezeigt.

Im nächsten Spiel sind andere Typen gefragt. Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, auch und besonders Podolski müssen zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen wollen und können.


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