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Home > Archiv > 1.4 WM 2010 - Südafrika > WM-Kompakt > (MEX) Oscar Perez

WM - "Kompakt" bei torwart.de

Das „Kaninchen“ springt wieder – Perez sticht Ochoa aus

von der WM berichtet Jan Leder


Ein hohes Fußball-Alter ist für Torhüter bekanntermaßen kein Hindernis für ausgezeichnete Leistungen. Das zeigen allein schon Beispiele wie Oliver Kahn, Jens Lehmann oder Australiens Mark Schwarzer, der mit dem FC Fulham jüngst mit 37 Jahren das Europa-League-Endspiel erreichte und sich vielleicht in der Verfassung seines Lebens befindet. Auch in Mexiko setzt Trainer Javier Aguirre bei der laufenden WM etwas überraschend auf Oscar Perez, den ebenfalls 37-jährigen Torhüter von Jaguares de Chiapas. Perez, auch „El Conejo“ („Das Kaninchen“) genannt, verdrängte erst in den letzten beiden Testspielen vor dem Turnier den designierten Stammtorhüter Guillermo Ochoa. Ochoa war nicht nur seit Aguirres Amtsantritt in der Startelf gesetzt, er gilt auch mit seinen 24 Jahren als einer der beliebtesten und anerkanntesten Torhüter in Mexiko, für einen Keeper in diesem Land eine außergewöhnliche Sache, zumal er ein gern gesehener Werbepartner und deshalb über die Grenzen des Fußballs hinaus bekannt ist. Für den extrovertierten Schlussmann vom America CF wäre das Turnier in Südafrika zwar nach 2006 die zweite WM gewesen, allerdings die erste als Nummer eins.

Umso überraschender, dass sich Aguirre jedoch kurzfristig für den deutlich erfahreneren Perez entschied. Schon 2002 in Japan und Südkorea hütete das „Kaninchen“ den mexikanischen Kasten, damals ebenfalls unter Coach Aguirre. Bereits 1998 war er Ersatzmann hinter Paradiesvogel Jorge Campos. Perez, der eigentlich seine internationale Karriere schon beendet hatte, bekommt nun unverhofft seine nächste Chance. Aguirre überredete den Oldie erst vor einem knappen Jahr zur Rückkehr zur „El Tri“, um dem zerstrittenen Team eine erfahrene Führungspersönlichkeit zur Seite zu stellen. Ochoa war zu diesem Zeitpunkt noch unumstritten. Erst einige Fehler im Testspiel gegen Nordkorea scheinen den Ausschlag für ein Umdenken gegeben zu haben. Aguirre setzt statt des zuletzt wenig gefestigten Ochoa, auf den glatzköpfigen Perez. Trotz dessen Alters gilt Perez als enorm sprungkräftig. Angeblich erreicht er mit der Fußspitze den Querbalken seines Gehäuses. Diese Qualitäten scheinen bei der Stammtorhüter-Auswahl des mexikanischen Nationalcoaches nur eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben, denn auch Ochoa werden ausgezeichnete Reflexe und eine stark verbesserte Strafraumbeherrschung nachgesagt. Der ausschlaggebende Punkt scheint die Erfahrung zu sein. Aguirre setzt mit Perez auch auf einen Führungsspieler, einen verlängerten Arm, den er seit Jahren gut kennt und schätzt und dem er zutraut, die mexikanische Defensive zu führen und in brenzligen Situationen zu beruhigen.

Beim 1:1 im WM-Eröffnungsspiel gegen Südafrika war Perez jedoch nicht in der Lage, diese Vorschusslorbeeren über die gesamte Spieldistanz umzusetzen. Insgesamt war er ein durchaus sicherer Rückhalt. Beim Gegentor durch Siphiwe Tshabalala war er zwar chancenlos, offenbarte aber auch bei Fernschüssen Unsicherheiten. Eine cleverere Offensive als die der Südafrikaner hätte womöglich den ein oder anderen unnötigen Abpraller des „Kaninchens“ ausgenutzt.

Im Duell mit Frankreich am kommenden Donnerstag wird es erneut auf eine disziplinierte Abwehrleistung ankommen. Mexiko hat in der Gruppe A, gerade angesichts der schwächelnden Franzosen, gute Chancen auf ein Weiterkommen. Vielleicht sogar als Gruppenerster. Gegenüber dem Auftakt-Spiel muss sich aber auch Perez steigern, um seine Nominierung zu rechtfertigen. Sein Alter ist dabei sicherlich kein Hindernis für gute Leistungen, aber eben auch kein automatisches Qualitätsmerkmal. Gegen Frankreich muss das „Kaninchen“ beweisen, dass es der gleiche sichere Rückhalt sein kann, wie einst Jorge Campos oder Oswaldo Sanchez.


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