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Alexander Nübel: Ist er der Moralische Sieger im Torwart-Theater der Bayern?

Profitiert Alex Nübel im Zuge seiner Rückkehr vom Torwart-Theater der Bayern?

Autor: T. Rübe - 22.02.2023

Als Manuel Neuer sich nach der Weltmeisterschaft schwer verletzte (Beinbruch) und es schnell bekannt wurde, dass man auf der Torwartposition noch einmal nachlegen möchte, kam auch Alexander Nübel wieder sofort ins Spiel. Der 26-Jährige gilt schon seit seinem Wechsel 2020 zu den Bayern als legitimer Nachfolger Neuers und wurde deswegen auch vom deutschen Rekordmeister geholt. Doch bisher war es schwer für den ehemaligen Schalker, sich entsprechend bei den Bayern zu präsentieren, respektive präsentieren zu dürfen. Die Leihe zur AS Monaco war demnach auch der richtige Schritt, zumal er sich auch bezahlt gemacht hat.

Bei den Monegassen spielte Nübel nach anfänglichen Schwierigkeiten immer mehr auf, ist auch immer noch international vertreten und auch in der Ligue 1 liegt man derzeit auf Platz, mit Kontakt zum Zweitplatzierten, der PSG. Dass sich Nübel auf einem sehr hohen Niveau stabilisieren konnte, konnte man in Deutschland nun auch in der Zwischenrunde der Europa League im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen beim 2:3 Erfolg der Franzosen erkennen. Trotz der zwei Gegentreffer zeigte der Torwart eine gute und ansprechende Leistung. Aus dem Tor Monacos ist er deswegen auch nicht mehr wegzudenken. Auf der Linie, mit starken Reflexen gesegnet hat er auch in der Raumverteidigung und im Spielaufbau auf einem sehr hohen entwickelt, dass er so auch wiederum ein Thema bei seinem Stammverein, aufgrund der Verletzung Neuers, beinahe schon die logische Konsequenz.

Doch kam es letztlich nicht zur Rückholaktion. Wie Nübel sagte, lag dies vor allem an der AS Monaco, die ihren Torwart nicht ein halbes Jahr vor dem Ende des Leihvertrages ziehen lassen wollte - auch gegen eine Gebührzahlung nicht. Der Stellenwert lässt sich allein schon daraus ableiten. Doch für ihn selbst zählt derzeit nur Monaco, wie Nübel nach dem Spiel in Leverkusen zu Sport 1 sagte: „Ich fühle mich sehr, sehr wohl. Wir haben viele Spiele und ich mache viele Spiele. Wir werden sehen, was im Sommer passiert. Ich bin offen für alles, aber der Fokus liegt, Stand jetzt, auf Monaco. Darauf freue ich mich und dann werden wir sehen, was im Sommer passiert.“ Auf die Frage, ob er sich im Sommer einen Dreikampf zwischen sich, Yann Sommer und Manuel Neuer vorstellen könne, sagte Nübel wiederum: „Wir werden sehen, was am besten für mich ist. Natürlich ist der Fokus erstmal auf der AS Monaco.“

Doch ist Nübel durchaus gestärkt aus dem Torwart-Theater hervorgegangen. Plötzlich zeigten die Bayern tatsächliches Interesse am eigenen Torhüter, doch bemängelte dieser auch im Zuge des gesteigerten Interesses auch die in seinen Augen mangelnde Kommunikation mit Torwarttrainer Toni Tapalovic, dem seinerseits großen Vertrauten Manuel Neuers. Ohnehin war die Konstellation mit Manuel Neuer und Alexander Nübel nicht wirklich harmonisch. Nübel sollen vertraglich eine Mindestanzahl an Einsätzen zugesichert worden sein, wobei Neuer nicht bereit war, seinerseits auf die entsprechenden Einsätze zu verzichten. Tapalovic war daher augenscheinlich voreingenommen und hielt natürlich zu seinem engen Freund. Dass diese Freundschaft aber das Verhältnis zwischen dem Münchner Torwarttrainer Tapalovic und Nübel belastete, ist zwar nachvollziehbar, darf aber in einem professionellen Umfeld so nicht passieren.

Interessanterweise erfolgte auch die Entlassung von Tapalovic kurze Zeit, nachdem Nübel im „Aktuellen Sportstudio“ die fehlende Kommunikation angesprochen hatte, indem er berichtete, dass Tapalovic im Gegensatz zu Nagelsmann keinen Austausch mit dem Keeper, während dessen Zeit in Monaco betrieben hatte. Zwar hatte der 26-Jährige dies zuvor in Interviews bereits ein wenig anklingen lassen, doch sorgte es bis zu seinem Live-Auftritt für kein mediales Echo. Allerdings zeigte die Nummer 1 Monacos gegenüber Sport1 Verständnis für Manuel Neuer, der mit Tapalovic nun einen engen Freund bei den Bayern verloren hat: „Zu der Geschichte ist alles gesagt. Ich habe im Sportstudio schon darüber gesprochen. Wir hatten ein normales Verhältnis, als ich dort war. Für Manuel Neuer ist es natürlich hart in der aktuellen Situation. Aber es liegt nicht in meiner Hand und deswegen ist alles dazu gesagt.“ Kurioserweise hat der Torwart seinen Instagram Account gelöscht, kurz nachdem sich die Bayern von Tapalovic getrennt hatten. Möglicherweise wäre Nübel angegriffen worden, wenn er auf Instagram weiterhin aktiv geblieben wäre. Immerhin erfolgte die große mediale Diskussion um Tapalovic und dessen Entlassung erst nach Nübels Auftritt im Sportstudio, wenngleich er bereits zuvor in Interviews darüber gesprochen hatte.

Dadurch wäre ein möglicher Widersacher Nübels bei den Bayern weg und erstmalig zeigten die Bayern auch öffentlich wirkliches Interesse an ihrem Torwart, als man ihn hätte brauchen können. Allein daher könnte Nübel tatsächlich als moralischer Sieger bezüglich der Torhüter-Position bei den Bayern angesehen werden. Es gibt öffentliche Hinweise darauf, dass er vom Torwarttrainer zwar im Rahmen eines professionellen Verhältnisses ein angemessenes Training erfahren hat, sein Trainer aber nicht, an dessen Entwicklung in Monaco sonderlich interessiert war. Gleichzeitig konnte sich Nübel in Monaco weiterentwickeln und zeigte, dass er vor allem nach der Verletzung Neuers eigentliche die richtige Wahl hätte sein können, sofern sein derzeitiger Verein dem zugestimmt hätte.

Dennoch könnte dieser moralische Sieg auch einem Pyrrhussieg gleichen. Durch die Verpflichtung Sommers und den Umstand, dass den Bayern im Sommer nun unter Umständen 3 potenzielle Stamm-Torhüter zur Verfügung und darüber hinaus auch noch Sven Ulreich in der Hinterhand. Die Chancen, dass sich Nübel dann wirklich bei den Bayern gegen Sommer und Neuer durchsetzt, könnten durchaus als überschaubar angesehen werden. Gleichzeitig halten sich in den letzten Wochen die Gerüchte, nach denen sich RB Leipzig intensiver mit dem ehemaligen U21-Nationaltorhüter beschäftigt, da sich die letzten Zweifel der Verantwortlichen bisher nicht zerstreuen ließen, nach denen man bisher nicht abschätzen kann, ob Peter Gulacsi nach seinem Kreuzbandriss wieder zur alten Stärke kommt und man Janis Blaswich grundsätzlich eher als Nummer 2 ansieht. Das belgische Top-Talent Maarten Vandevoort kommt hingegen 2024 fest in die Messe-Stadt. Es wäre bei RB demzufolge nach der bisherigen Situation tatsächlich eine denkbare Variante, Nübel, der in München grundsätzlich noch einen Vertrag bis 2025 besitzt, zu verpflichten.

Damit könnte sich der Torwart auch weiterhin in Deutschland als mehr als überdurchschnittlichen Torwart etablieren und auch auf internationaler Ebene weiterhin Spielpraxis sammeln. Doch zeichnet sich im Grunde immer mehr ab, dass es letztlich zwischen Nübel und den Bayern ein großes Missverständnis war und aus der vermeintlichen Erfolgsgeschichte eine Situation entstand, in der beide auf getrennten Wegen mehr gewinnen können als bei einer weiteren Zusammenarbeit.


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