Mit seinen 25 Jahren hat Maduka Okoye schon mehr erlebt als mancher Fußballer in seiner ganzen Karriere. In Deutschland ist der gebürtige Düsseldorfer kaum bekannt. Der Sohn einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters verbrachte seine ersten fußballerischen Jahre beim SC Flingern 08 und bei Fortuna Düsseldorf, bevor er zu Borussia Mönchengladbach wechselte. Anfangs noch als Stürmer, spielte er bald als Torhüter.
2009 wechselte er zu Bayer 04 Leverkusen, wo er bis 2017 ausgebildet wurde. Anschließend ging es zurück zur Düsseldorfer Fortuna, wo er bis 2020 jedoch nur für die zweite Mannschaft zum Einsatz kam. Ein Pflichtspiel für die erste Mannschaft des Vereins absolvierte der 1,98 m große Hüne nicht. Im Alter von knapp 21 Jahren wechselte Okoye in die Niederlande zu Sparta Rotterdam, wo er einen Zweijahresvertrag mit einer Option auf zwei weitere Spielzeiten unterschrieb. Dort gelang ihm der Durchbruch; er bestritt in zwei Jahren 58 Spiele für Sparta und empfahl sich als nigerianischer Nationaltorhüter.
Nach einem Jahr beim FC Watford ging es für den mittlerweile 25-Jährigen in die Serie A zu Udinese Calcio. Auch dort wurde er schnell zur Nummer 1 und sorgte sportlich für Furore. Okoye galt bereits ab dem Winter als Shootingstar unter den Torhütern in Italien. Ein vorläufiger Absturz erfolgte jedoch im Frühjahr, als er mit Manipulationsvorwürfen konfrontiert wurde. Konkret soll der Keeper im März 2024 im Spiel gegen Lazio wegen Zeitspiels absichtlich eine Gelbe Karte kassiert haben. Dabei ist ein solches Zeitspiel nahezu alltäglich.
Allerdings soll ein Freund Okoyes vorab auf dieses Szenario gewettet haben, was ihm anschließend einen Gewinn in Höhe von 120.000 Euro eingebracht haben soll. Nun erfolgte die Verhandlung vor dem Bundesgericht des italienischen Fußballverbandes (FIGC), welches den Torwart von einem Betrugsvorwurf freisprach.
Gleichzeitig hielt das Urteil ein Kuriosum bereit: Der Torhüter wird dennoch für den Zeitraum vom 19.08.2025 bis zum 18.10.2025 gesperrt. Aufgrund der zweimonatigen Sperre verpasst er sieben Pflichtspiele. Im Falle einer Verurteilung hätte dem Torwart eine Zwangspause von vier Jahren gedroht – unklar, ob er seine Karriere danach auf höchstem Niveau hätte fortsetzen können. Der FIGC gab an, dass Okoye von "jeglicher Beteiligung an Sportvergehen ausgeschlossen" wurde und alle Vorwürfe fallengelassen wurden. Das Zeitspiel an sich soll jedoch einen Verstoß gegen den allgemeinen Fairnessgrundsatz darstellen, weshalb die Strafe verhängt wurde.
Udinese Calcio hat seiner Nummer 1 die vollste Unterstützung zugesprochen. Es ist davon auszugehen, dass Okoye nach Ablauf der Sperre wieder ins Tor zurückkehren wird, da seine Leistungen zu konstant stark waren. Bereits im vergangenen Sommer hatte Inter Mailand Kontakt zum nigerianischen Nationaltorhüter aufgenommen. Er selbst sprach davon, dass es bereits "ziemlich konkret" wurde. Ein Wechsel kam dennoch nicht zustande. Stattdessen verpflichtete Inter Josep Martinez vom CFC Genua.
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