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Manchester United: Senne Lammens als Antwort auf die Torhüter Probleme

Das Ende der Torwart-Misere? Manchester United verpflichtet Senne Lammens

Autor: T. Rübe - 04.09.2025

Manchester United ist in seiner derzeitigen Verfassung nur noch ein Schatten vergangener Tage. Die einst so gefürchteten "Red Devils" sind in England allenfalls zu einem Mittelklasseklub verkommen. Zwar stand man in der vergangenen Saison im Finale der Europa League, verlor dort aber gegen die Tottenham Hotspur. Die Chance, die Saison doch noch irgendwie zu retten, wurde somit vergeben. In der Premier League landete man gleichzeitig lediglich auf einem enttäuschenden 15. Platz.

Die Gründe für diese Entwicklung waren natürlich vielschichtig, doch elementar ist hierbei auch die Transferpolitik auf der Torhüterposition. Seit 2011 war David De Gea die klare Nummer 1 bei United. Der Torhüter kostete damals 25 Millionen Euro, was eine der weltweit größten Ablösesummen für einen Torwart zur damaligen Zeit war. Immerhin galt der Spanier zu Beginn der 2010er-Jahre als eines der größten Torwart-Talente der Welt. Der ehemalige spanische Nationaltorhüter konnte aber nie langfristig die immens hohen Erwartungen erfüllen. Er war durchaus ein starker Torwart für die Premier League, aber die absolute Weltklasse konnte De Gea nie dauerhaft verkörpern.

André Onana ist ein Miss-Match

Im Sommer 2023 sollte alles anders werden. Der Vertrag mit De Gea lief aus. Etwaige Angebote zur Vertragsverlängerung wirkten nur halbherzig, denn dem langjährigen Stammtorhüter wollte man plötzlich weniger Gehalt zahlen. Als De Gea signalisierte, auf das Angebot mit verminderten Bezügen eingehen zu wollen, zog der Klub die Offerte zurück und bot nun ein noch geringeres Gehalt. Alles war darauf ausgelegt, André Onana von Inter Mailand loszueisen. Der Kameruner, der mit den "Nerazzurri" sensationell das Finale der Champions League erreichte, spielte eine fantastische Saison und war nach seiner Doping-Sperre plötzlich einer der gefragtesten Torhüter der Welt. Mit einer Spielweise, die stark an Manuel Neuer rund um 2014 erinnerte, schien er das Puzzleteil zu sein, das den "Red Devils" fehlte, um an die glorreichen Tage unter dem legendären Sir Alex Ferguson anzuknüpfen.

Onana entpuppte sich in Manchester aber als großes Missverständnis. Onana und Manchester United – ein größeres "Mismatch" scheint es aber nach nunmehr zwei Spielzeiten nicht zu geben. Allein in der vergangenen Saison verschuldete der Keeper mit klaren eigenen Fehlern acht Gegentore in der Premier League – ein Negativrekord. Auch in der aktuellen Spielzeit ist der Torwart nicht der Keeper, der er bei Ajax Amsterdam oder Inter Mailand war. Im englischen Ligapokal schied United gegen Viertligist Grimsby Town mit 11:12 im Elfmeterschießen aus, nachdem es zuvor 2:2 gestanden hatte. Bei beiden Gegentoren hatte Onana einen gravierenden Anteil. "Am grünen Tisch" bahnt sich nun aber doch noch ein Sieg an, denn der Gastgeber hatte mit Clark Oduor in der 73. Minute einen Spieler eingewechselt, der nicht spielberechtigt war. Der Spieler wurde 2 Minuten zu spät registriert, um gegen Manchester spielen zu dürfen. Der Klub hatte im Nachgang den Fehler selbst gemeldet, sodass man weiterhin auf den Fortbestand des Spielausgangs hofft.

In der Premier League spielte in der aktuellen Saison Altay Bayindir, allen voran deswegen, weil Onana die Vorbereitung verletzt verpasste. Der türkische Nationaltorhüter konnte aber auch nicht vollends überzeugen – zu unstet agierte er. Dass United noch einmal auf der Torhüter-Position nachlegen möchte, war aber auch schon vorher verbrieft. Es kursierten diesbezüglich auch einige Namen, beispielsweise Lucas Chevalier, Gianluigi Donnarumma oder auch Marc-André ter Stegen. Keiner der drei Keeper wurde es nun, stattdessen verpflichteten die "Red Devils" nun Senne Lammens – eine große Überraschung.

Lammens als neue Hoffnung

Der 23-Jährige kommt von Royal Antwerpen und unterschreibt bei United einen Vertrag bis 2030. Die Ablösesumme beträgt 21 Millionen Euro. Im Vergleich zu den 51 Millionen Euro, die man vor zwei Jahren für Onana zahlte, ist dies ein günstiger Deal. Gleichsam birgt er auch ein gewisses Risiko, passt aber gleichzeitig wiederum in das neue Vereinsprofil von Manchester United, denn fortan möchte man den Fokus wieder verstärkt auf Talente mit viel Potenzial statt auf reine Namen legen. Lammens gilt als großes Talent in Belgien, wurde zweimal für die belgische A-Nationalmannschaft nominiert, konnte aber bisher noch kein A-Länderspiel verzeichnen. Körperlich erinnert Lammens durchaus an Lukas Hradecky, der in Deutschland den Spitznamen "Spinne" trug. Lammens wiegt bei einer Körpergröße von 1,93 m lediglich 70 Kilogramm und ist ein drahtiger Torhüter. Damit ist der Torhüter, der bei Club Brügge ausgebildet wurde und vor zwei Jahren ablösefrei nach Antwerpen wechselte, der komplette Gegenentwurf zum durchaus bulligen Onana. Der 6 Jahre ältere Kameruner bringt bei 1,90 m 93 Kilogramm auf die Waage.

Beide Torhüter fungieren zumeist als moderner Sweeper-Keeper, sind also häufig vor dem eigenen Strafraum zu finden, um Situationen frühzeitig zu erkennen und zu bereinigen, bevor eine konkrete Torgefahr überhaupt entsteht. Dabei agiert Onana aber bisweilen derart offensiv, dass er auch für die eigene Mannschaft taktisch schwer auszurechnen ist. Lammens hingegen spielt verlässlicher. Hochriskante Ausflüge sind selten. Vielmehr besticht der junge Torhüter durch eine sehr gute Antizipation und gestaltet auch den Spielaufbau aktiv mit. Hierbei agiert er beidfüßig, wobei die Passgenauigkeit insgesamt bei rund 55 Prozent liegt, was allenfalls als solide zu bezeichnen ist. Allerdings liegt das vielmehr an einer Passgenauigkeit bei langen Zuspielen von unter 30 Prozent, während sein Kurzpassspiel wiederum gut ausgeprägt ist. Für den aktiven Spielstil, den Cheftrainer Ruben Amorim bevorzugt, ist Lammens diesbezüglich geeignet.

Gleichzeitig wird es interessant sein zu beobachten, wie sich Lammens, sofern er auch sofort die neue Nummer 1 wird, in der Premier League schlagen wird, denn Lammens hat erst die letzte Spielzeit als Nummer 1 in der belgischen Jupiler Pro League bestritten. In dem Jahr zuvor war Lammens lediglich Backup. Gleichzeitig erreichte der junge Torhüter in der ersten belgischen Liga einen starken Wert von erfolgreichen Paraden in Höhe von 81,4 Prozent. Damit war er der stärkste Torhüter in Belgien und wurde auch mehrfach von den Fans zum Spieler des Monats bei Royal Antwerpen gewählt.

Aufgrund seiner stattlichen Körpergröße ist der Torhüter auch bei hohen Hereingaben immer wieder zur Stelle und gehört in diesem Bereich zu den Top 1 Prozent der Torhüter in Europa. Die Erwartungen an Lammens sind daher enorm hoch, was ihn gerade am Anfang belasten könnte, denn das Umfeld bei Manchester United ist bei weitem unruhiger als in Antwerpen, da alle wieder nach einem Titel gieren. Dies allein wird in dieser Saison durch den Saisonstart mit 4 Punkten aus 3 Spielen bei der nationalen Konkurrenz schwer zu erreichen sein.


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