In Frankreich ist Steve Mandanda eine absolute Torwart-Legende, in Deutschland ist er hingegen deutlich weniger bekannt. Nun beendete der Torwart im Alter von 40 Jahren seine Karriere. Gegenüber der französischen "L'Équipe" bestätigte er nun: "Ich habe mir Zeit genommen, um mich damit abzufinden, denn es ist nicht einfach, aber ja, ich höre auf. (...) Ich habe lange darüber nachgedacht, weil ich viele Anrufe bekommen habe, aber ich habe jedes Mal abgelehnt." Dem Vernehmen nach hatten den Routinier in den vergangenen Wochen vor allem Lorient, Guingamp, Brest, Montpellier und Le Havre umworben.
Der in Kinshasa in der heutigen Demokratischen Republik Kongo geborene Torhüter wurde in der Jugend von Le Havre ausgebildet und schaffte dort auch den Sprung zu den Profis, für die er ab der Saison 2005/2006 in der Ligue 2 spielte. 2 Jahre später ging es für den 1,88 m großen Torhüter zu Olympique Marseille, wo er zunächst hinter Cédric Carrasso als Nummer 2 eingeplant war, doch der 3 Jahre ältere Torhüter verletzte sich mit einem Achillessehnenriss Anfang der Saison sehr schwer, sodass der damals 22-Jährige sich zum neuen Stammtorhüter der Südfranzosen aufschwingen konnte. Damit trat er dort in große Fußstapfen, denn vor Carrasso, der zur damaligen Zeit schon ein Klub-Urgestein war, war dort Fabien Barthez, Weltmeister von 1998, Stammtorhüter.
Über die Jahre hinweg wurde Mandanda in Marseille eine absolute Vereinsikone, verließ aber den Klub nach 9 Jahren im Sommer 2016 und wechselte ablösefrei zu Crystal Palace. Dort unterzeichnete er einen Dreijahresvertrag, konnte sich aber nicht nachhaltig durchsetzen und absolvierte lediglich 9 Ligaspiele. Nach nur einem Jahr ging es für den Torwart zurück nach Marseille. Olympique ließ sich die Rückholaktion für den damals 32-Jährigen noch 3 Millionen Euro kosten. Dort blieb er im Anschluss noch weitere 5 Jahre und absolvierte für den Klub letztlich insgesamt 613 Vereinspartien. 2022 ging es für Mandanda noch zu Stade Rennes. Dort blieb er bis zum Sommer 2025, ehe der Vertrag endete.
Auf Klub-Ebene absolvierte der Torwart letztendlich insgesamt 797 Partien, damit gehört er zu den französischen Torhütern mit den meisten Pflichtspielen während der jeweiligen Karriere. Dazu bestritt Mandanda noch 35 Länderspiele für "Les Bleus". Dazu lief er im Februar 2008 für die französische B-Nationalmannschaft gegen die DR Kongo auf. Auf der Gegenseite spielte sein 3 Jahre jüngerer Bruder Parfait Mandanda, der insgesamt 20 Länderspiele als kongolesischer Nationaltorwart absolvierte. Steve Mandanda gehörte ab 2008 auch zum Kader der A-Nationalmannschaft, war dort aber hinter dem ein Jahr jüngeren Hugo Lloris meist die Nummer 2. Gleichzeitig war er hinter Lloris auch Nummer 2 der Weltmeister-Mannschaft von 2018 und kam dort im Vorrundenspiel gegen Dänemark zum Einsatz.
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