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Manchester City: Neue Herangehensweise auf der Torwartposition

Wachablösung im Tor: City leitet eine neue Ära ein

Autor: T. Rübe - 10.09.2025

Seit 2017 war Ederson bei Manchester City unter Vertrag. Mit dem mittlerweile 32-Jährigen, für den man vor 8 Jahren 40 Millionen Euro an Benfica Lissabon überwies, gewannen die Citizens alles, was im europäischen Fußball auf höchster Ebene zu gewinnen war. Der brasilianische Nationaltorhüter wurde von Cheftrainer Pep Guardiola vor allem für seine fußballerischen Fähigkeiten geschätzt. Kaum ein anderer Torhüter verfügt mit dem Ball über Fähigkeiten seiner Kategorie, allein seine weiten und zielgenauen Abwürfe sind unerreicht.

Für Manchester City war dies mit dem ausgeprägten Ballbesitzfußball ein großer Faktor. Nicht von ungefähr holte man seinerzeit mit Stefan Ortega eine Nummer 2, die auf einem ähnlichen fußballerischen Niveau zu verorten ist. Gleichsam wollten die Skyblues mit dem ehemaligen Bielefelder den Druck auf Ederson erhöhen, um ihn im Niveau zu pushen. Gelungen ist dies aber nie zur Gänze. Vielmehr wurden alsbald erste Stimmen im Umfeld laut, die auf die Dienste von Ortega statt Ederson setzen wollten. Das lag natürlich auch daran, da der Brasilianer nicht immer fehlerfrei agierte.

Auch deswegen gab es bereits seit dem Winter 2023 Gerüchte, dass Ederson zeitnah den Klub verlassen könnte. Vor allem in den sommerlichen Transferfenstern 2023 und 2024 wurde er mit Saudi-Arabien in Verbindung gebracht. Auch in diesem Sommer gab es schnell wieder erste Hinweise auf einen Transfer, nunmehr aber in die Türkei und in der Tat wurde kurz vor dem Ende der Transferperiode ein Wechsel nun realisiert. Für 11 Millionen Euro geht Ederson zu Fenerbahce Istanbul. Unter bestimmten Umständen überweist Fener noch einmal 2 Millionen an Boni nach England. Dort unterschreibt er einen Vertrag bis 2028.

Die Zeit von Ederson ist vorbei

Wirklich überraschend war der Wechsel letztlich nicht mehr, denn schon noch vor Saisonstart holten die Citizens James Trafford aus Burnley. Für den U21-Europameister zahlte man rund 30 Millionen Euro. Wenn man bedenkt, dass der 22-Jährige bis zum Sommer 2023 bereits für City spielte, war es eine sehr teure Rückholaktion. In den ersten drei Saisonspielen in der Premier League stand Trafford im Tor und hatte Ederson damit bereits verdrängt. Dabei ist der englische Torwart in seinem Spielstil und bezüglich seiner Fähigkeiten ein anderer Torwart als die bisherige Nummer 1. Mit seinen 1,97 m ist Trafford 9 cm größer als Ederson und besticht vor allem auf der Linie als klassischer Shotstopper. In der vergangenen Spielzeit hatte Trafford eine Paradenquote von rund 84 %, was ein enorm starker Wert ist. Ederson zeigte wiederum in der vergangenen Saison eine Quote von lediglich 63 %.

Somit ist ein eklatanter Unterschied auf der Linie zwischen beiden Torhütern zu erkennen. Außerhalb des Strafraums sind beide Torhüter als stark einzustufen, während die Passquote von Trafford mit rund 70 % nicht auf dem Niveau von Ederson ist, der in der Regel 9 von 10 Zuspielen an den Mitspieler bringt. Mit dem Transfer von Trafford und der Ernennung von ihm zum neuen Stammtorwart war bereits ein anderer Fokus zu erkennen - weg vom überragenden Spiel(mit)gestalter hin zu einem Torwart mit starken Fähigkeiten der klassischen Ausrichtung.

Allerdings misslang der Saisonstart für City, denn bei lediglich einem Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers gab es Niederlagen gegen Arsenal und Brighton. Trafford konnte jeweils nicht vollends überzeugen. Gleichzeitig kam Donnarumma mehr oder minder deutlich auf den Transfermarkt, denn der 26-jährige Italiener wurde bei Paris Saint-Germain nach der Verpflichtung von Lucas Chevalier zur Nummer 3 degradiert. Dies diente allem voran dazu, den italienischen Nationaltorhüter zum Weggang zu bewegen.

Donnarumma als neue Nummer 1

Ein Interesse der Citizens an Donnarumma wurde schnell bekannt und noch am Deadline Day wurde der Transfer realisiert. Für ihn zahlte City rund 25 Millionen Euro. Es ist gleichzeitig vorstellbar, dass die Skyblues einen Vorstoß in Richtung Donnarumma unterlassen hätten, wenn er bei PSG noch die klare Nummer 1 geblieben und damit deutlich teurer geworden wäre.

Im Vergleich zu Ederson verkörpert Donnarumma wiederum einen anderen Torwarttypus. Grundsätzlich sind sich Donnarumma und Trafford sehr ähnlich. Auch der zweite Neuzugang ist ein absoluter Hüne und misst gerade einmal einen Zentimeter weniger als der Engländer. Auch aufgrund der körperlichen Voraussetzungen ist der Europameister von 2021 ein sehr starker Torwart auf der Linie und hat auch eine gute Präsenz bei hohen Hereingaben, was auch an der jeweiligen großen Reichweite liegt. Ederson verfügt nicht über diese hohe Präsenz, was auch an der geringeren Körpergröße liegt.

Die spielerischen Fähigkeiten Donnarummas liegen hingegen in einem ähnlichen Bereich wie bei James Trafford, was tatsächlich auch einen Stilwechsel im Torwartspiel bei City begründet. Fortan soll der Torwart die Stärken in der Zielverteidigung haben und primär Tore verhindern, als wieder selbst Angriffe des eigenen Teams einzuleiten. Schon in der vergangenen Saison forcierte Guardiola durch diverse Transfers eine etwas andere Herangehensweise, was aber auch daran lag, dass man in der Premier League gegenüber dem Meister Liverpool FC deutlich das Nachsehen hatte. Im Tor ist der Wechsel des Ansatzes noch deutlicher als im Feld, was bei Übungsleiter Guardiola beachtlich ist. In seiner bisherigen Trainerlaufbahn legte der Spanier auch beim Torwartspiel einen großen Wert auf den Spielaufbau, sodass der Keeper bei Guardiola auch der erste Angriffsspieler sein sollte. Dass die nun geholten Torhüter aber in fußballerischer Hinsicht nicht auf dem Niveau von Ederson agieren und stattdessen mehr auf die Torverteidigung konzentriert sind, spricht Bände.

Donnarumma wird im Übrigen bei Manchester City mit der Nummer 25 auflaufen. Trafford erhielt bei seinem Wechsel die Rückennummer 1. Ursprünglich wollte Donnarumma mit der 99 auflaufen - seinem Geburtsjahr. Die Statuten der Premier League aber verbieten derartig hohe Nummern, sodass der neue Torhüter eine andere Nummer wählen musste. So entschied er sich für die 25, die durch den Weggang von Manuel Akanji frei wurde. Auch diese Rückennummer hat eine persönliche Komponente für den Italiener, denn er wurde am 25.02.1999 geboren.


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