Philipp Heerwagen / Bochum: Das hatten sich die Bochumer ganz anders vorgestellt: Mit einem Sieg gegen Hannover wollten die Gastgeber zumindest den Relegationsplatz erreichen. Doch spätestens nach dem 0:3 (45.) war bei den Schützlingen von Dariusz Wosz jeglicher Siegeswillen erloschen. Heerwagen war gegen den freistehenden Pinto chancenlos, zu sehr wurde er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Ebenso erging es ihm zuvor schon zweimal, denn auch bei den weiteren Gegentreffern konnte man dem Keeper keine Vorwürfe machen. Dennoch musste er sich nachdem Spiel von den eigenen Fans, die teilweise sogar auf seine Teamkollegen losgingen, aufs Übelste beschimpfen lassen. Für Heerwagen war es das bittere Ende einer eigentlich gar nicht so schlechten Saison, immerhin hatte er sich endlich als Stammkeeper in der Bundesliga etabliert.
Florian Fromlowitz / Hannover: Keinem war der positive Saisonausgang so sehr zu gönnen, wie Hannovers Schlussmann Florian Fromlowitz, denn der stand nach dem Tod von Robert Enke vor der wohl schwersten Aufgabe. Das brachte er auch nach dem Spiel zum Ausdruck: „Wir haben so viele Rückschläge erlitten, ich habe noch nie so eine schlimme Saison erlebt und will das auch nie wieder. Wir haben für einen Mann gewonnen, der ist da oben im Himmel und heißt Robert Enke!" Mit Tränen in den Augen und nur mit Unterhose bekleidet lief er nach dem Spiel durch die Katakomben, nachdem er wenige Minuten zuvor mit einer fehlerfreien Leistung zum Klassenerhalt beigetragen hat. Kassierte er gegen Gladbach noch einen unnötigen Gegentreffer, behielt er dieses Mal seine weiße Weste. Wirklich geprüft wurde er aber auch erst nach einer Stunde, als er einen Schuss aus 18m von Mavraj parierte.