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Eintracht Frankfurt: Kaua Santos wird zum Streitthema

Kaua Santos oder Zetterer - Wer sollte die Nummer 1 bei der SGE sein?

Autor: T. Rübe- 08.10.2025

Der Saisonstart der Frankfurter Eintracht gleicht einem Wechselbad der Gefühle. Rang 7 in der Bundesliga nach 6 Spieltagen, dabei jeweils mit Niederlagen gegen die Schwergewichte aus München und Leverkusen, aber auch eine unnötige Pleite gegen unbequeme Unioner. Darüber hinaus aber sind die Hessen das spektakulärste Team der Liga. Ganze 33 Tore fielen in den 6 Partien mit Frankfurter Beteiligung. Dabei stellen die Adlerträger mit 17 Toren die zweitbeste Offensivabteilung, aber mit 16 Gegentoren auch die schwächste Abwehr der Liga.

Allein in den letzten 4 Spielen bekamen die Hessen wettbewerbsübergreifend 16 Gegentore. Dabei steht Kaua Santos mehr oder minder versehentlich im Fokus, denn die Flut an Gegentreffern fing ausgerechnet dann an, als Cheftrainer Dino Toppmöller den wiedergenesenen Brasilianer ins Tor stellte und dafür Neuzugang Michael Zetterer auf die Bank setzte. Dabei ließen aber alle Beteiligten keinen Zweifel daran, dass Santos die klare Nummer 1 sei.

Nun aber wird Santos mit der plötzlich instabileren Abwehr in Verbindung gebracht, denn ihm selbst ist lediglich ein Fehler beim 6:4 in Gladbach unterlaufen, als er an einer Flanke vorbeifaustete. Dies bedeutete in der Nachspielzeit den 4:6-Endstand. Gleichsam zeigte der 1,96 m große Hüne schon wieder die eine oder andere starke Parade, doch hatte er bisher keinen wirklich großen Einfluss auf seine Vorderleute, denen mit ihm im Tor unerklärliche Fehler unterlaufen, Fehler, die sie mit Michael Zetterer nicht fabriziert hatten. Dadurch ergibt sich bei den Fans sowie dem Vernehmen nach auch bei den Verantwortlichen immer mehr eine Torwartdiskussion.

Elementare Unterschiede in der Persönlichkeit beider Torhüter

Der 30-Jährige Zetterer spielte solide, hielt im Spiel in Hoffenheim (3:1) sogar stark, doch vor allem im fußballerischen Bereich war Zetterer absolut überzeugend und bewegte sich in den Spielen, als wäre er bereits seit Jahren im Klub und präsentierte sich als Torwart, der bei Gegentoren sich auch lautstark bei seinen Vorderleuten beschwerte. Genau das wird von vielen Fans bei Santos bemängelt, denn er würde nicht die Autorität besitzen. Dabei besitzt der Keeper einfach ein anderes Naturell, zeigt eine Lockerheit, die das Gegenteil von der Verbissenheit des ehemaligen Bremers darstellt. Daher besäße Zetterer die größere Ausstrahlung.

Die Diskussion um die Top-Besetzung im Frankfurter Tor ist längst entbrannt und viele sehen in der derzeitigen Verfassung den 30-jährigen Deutschen als die bessere Wahl, der auch deutlich erfahrener ist. Santos wiederum hat gerade einmal 14 Pflichtspiele bei der Eintracht absolviert und war zuvor in seiner Heimat in der Jugend von Flamengo aktiv. Ein Pflichtspiel in Brasilien absolvierte er nicht. Dennoch wollten die Hessen zur neuen Saison einen Paradigmenwechsel vollziehen, weg vom erfahrenen Kevin Trapp, der noch im Sommer den Klub Richtung Paris verließ, und hin zu Kaua Santos, der in seinen ersten 10 Pflichtspielen ein unglaubliches Potenzial offenbarte, aber auch nicht fehlerfrei agierte.

Gleichzeitig ist Santos nach seinem Kreuzbandriss im April noch nicht bei 100% Wettkampfhärte angekommen, das ist deutlich. Obwohl er fußballerisch als risikofreudig und auch sehr sicher gilt, unterliefen ihm einige Fehlpässe ins Nirvana. Für den Keeper, der einst im Futsal groß geworden ist, ist das unter den eigenen Ansprüchen. Vielleicht war die Rückkehr ins Tor für den Brasilianer etwas zu früh. Dabei aber setzte der Klub alles daran, dass Santos mit einer konservativen Behandlung, also ohne Operation, schnellstmöglich ins Tor zurückkehrt. Jede Woche standen Begutachtungen der Ärzte auf dem Plan. Betreut wurde der Torwart dabei auch vom Ärzteteam von Cristiano Ronaldo und grundsätzlich half es auch. Es ist kaum ein Fall bekannt, bei dem ein Fußballer nach einem Kreuzbandriss nach deutlich weniger als einem halben Jahr wieder in einem Pflichtspiel eingesetzt wird.

Man wollte unbedingt Santos nun aus sportlichen, aber auch aus finanziellen Gründen als neue Nummer 1 etablieren und grundsätzlich wäre dieser Schritt schon im Sommer aufgegangen, denn Manchester United war bereit, für den Keeper trotz der Verletzung sofort 30 Millionen zu zahlen, doch sowohl Klub als auch Spieler winkten ab. Santos signalisierte, sich in Frankfurt zu einem der besten Torhüter der Welt entwickeln zu wollen, da der Klub ihm überhaupt auch die Möglichkeit gegeben hat, sich so zu entwickeln. Vorher kannte den Torwart kaum jemand in Europa oder gar weltweit. Doch all die Zukunftsvisionen gelten in der Gegenwart wenig, denn es gilt, die Abwehr zu stabilisieren, die aber auch bereits in ihrer Performance nachgelassen hatte, als der Vorzeige-Kämpfer Kristensen im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen verletzt ausfiel und sich nunmehr wieder im Aufbautraining befindet.

Rückendeckung für Santos

Derzeit stärken Sportvorstand Krösche und Trainer Toppmöller ihrer jungen Nummer 1 demonstrativ, wenn auch zunehmend angespannt, den Rücken. So sagte der Coach: "Wir haben mit Kaua und Michael zwei überragende Torhüter. Wir haben nach innen und außen klar kommuniziert, wer die Nummer 1 ist und brauchen es nicht jede Woche zu wiederholen." Zumal er die Schuld der Gegentore nicht bei dem Keeper sieht, sondern bei ihm sogar eine positive Entwicklung sieht, was auch nicht von der Hand zu weisen ist. In der Tat zeigt die Kurve bei Santos nach oben und dennoch rennt den Beteiligten langsam die Zeit davon. In der aktuellen Länderspielpause will der Trainer in der Verteidigung nun die Abläufe schärfen, damit auch die defensive Stabilität wiedergefunden wird.

Für Santos wird es in den nächsten Wochen aber gewiss nicht leichter, denn er muss nicht nur auch mal Punkte festhalten, sondern auch Zweifel an ihm und dem ambitionierten Frankfurter Plan beseitigen. Allerdings zeigte die Situation auch gewisse Parallelen zu Noah Atubolu. Dieser brauchte auch eine ganze Saison, um sich zu akklimatisieren und nun ist er - wenn auch als Nachrücker - in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurde. Interessanterweise bringt "Sky" nunmehr die Frankfurter Eintracht mit Atubolu in Verbindung. Inwieweit aber der Freiburger wirklich das Interesse der Hessen geweckt hat, wird sich zeigen. Gleichzeitig könnte Atubolu auch als potenzieller Nachfolger von Santos angesehen werden. Das liegt in erster Linie am Frankfurter Schlussmann.


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