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FC St. Pauli: Vasilj wackelt

Torwart-Diskussion am Millerntor: Wackelt Nikola Vasilj in der Krise?

Autor: T. Rübe - 17.11.2025

Der FC St. Pauli erlebt in der Bundesliga eine große Durststrecke. Die letzten sieben Liga-Spiele gingen jeweils verloren. Letztmalig gewannen die Kiez-Kicker in der Liga am 14.09.2025 im Heimspiel gegen den FC Augsburg. Seitdem kassierte man 14 Gegentore, während lediglich zwei eigene Treffer gelangen. Nach zehn Spielen liegt der FC St. Pauli auf Rang 16, dem Relegationsrang. Die Not steigt also.

Gleichzeitig erlebt Stammtorhüter Nikola Vasilj einen Leistungseinbruch. In den vergangenen drei Partien unterlief der Nummer 1 jeweils ein Patzer, der direkt zu einem Gegentor führte. Dies allein wäre bereits fatal, doch bedeuteten die Patzer jeweils das 0:1. Bei der Niederlage gegen den SC Freiburg sah der Keeper dann sogar bei beiden Gegentreffern nicht wirklich glücklich aus. Gerade in der derzeitigen Situation ist die Schwächephase des Torwarts katastrophal.

Besonders gravierend ist dabei die Art und Weise, wie die Fehler jeweils zutage traten. So ließ der 29-Jährige in Frankfurt eine harmlose Flanke durch die Hände rutschen, sodass der hinter ihm positionierte Jonathan Burkardt für die bis dahin harmlosen Frankfurter einschieben konnte. Gegen die Gladbacher Borussia spielte er im Rahmen der Spieleröffnung unter dezenter Bedrängnis den Ball zum Gegner. Daraus entstand sofort das 0:1. Gegen den SC Freiburg konnte der Keeper dann einen Eckball nur mit der flachen Hand direkt vor die Füße von Suzuki klären, der sofort abstauben konnte. Beim 0:2 wiederum konnte er am ersten Pfosten eine scharfe Hereingabe lediglich in die Mitte lenken, wo Eggestein dann einschob.

Der Torwart, der vor allem in der letzten Spielzeit ein absoluter Leistungsträger und Ruhepol war, schwächelt – und das zur Unzeit. Gerade in einem Team, welches akute Probleme in der Offensive hat, muss die Defensive wiederum stabil sein, doch das ist derzeit nicht der Fall. Gleichzeitig schafft es der Schlussmann auch nicht, seinen Vorderleuten eine gewisse Sicherheit zu vermitteln. Aktuell strahlt der Torhüter diesbezüglich selbst eher Unsicherheit aus. Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass Vasilj auf der Linie weiterhin gute Aktionen vorzuweisen hat und in diesem Bereich auch mögliche Gegentore verhindert. In den anderen Bereichen aber präsentiert er sich derzeit als Unsicherheitsfaktor.

Dabei ist es auch nicht die erste Schwächephase des bosnischen Nationaltorhüters, die man in der Bundesliga beobachtet. Schon zu Beginn der letzten Saison war Vasilj nicht in der Verfassung, in der er seiner Mannschaft wirklich helfen konnte. Dies änderte sich dann aber im Laufe der Spielzeit und Vasilj war dann letztlich einer der Garanten für eine erfolgreiche Saison, in der man letztlich nichts mit dem Abstieg zu tun hatte. Dabei war zunächst noch nicht einmal klar, ob Vasilj wirklich als Nummer 1 in die Saison 2024/2025 gehen würde. Er fehlte in Teilen der Vorbereitung verletzungsbedingt, sodass Konkurrent Ben Voll, der zuvor gerade von Viktoria Köln ans Millerntor wechselte, verstärkt in den Fokus rückte.

Der 24-Jährige bekam das Spiel im DFB-Pokal gegen die TSG 1899 Hoffenheim und avancierte dort letztlich zum Helden im Elfmeterschießen. Zuvor war dem Torhüter aber durchaus noch etwas anzumerken, dass er über keine regelmäßige Spielpraxis verfügt. Dennoch drängt dieser nun auf weitere Einsätze, was auch der sportlichen Führung nicht verborgen bleibt. Schon vor der Partie vor heimischer Kulisse gegen Borussia Mönchengladbach sagte Paulis Cheftrainer Alexander Blessin, dass keiner einen Stammplatz ohne Weiteres sicher hätte.

Sport-Chef Andreas Bornemann forderte nunmehr einen "stabilen Torwart", wobei bei ihm noch die Hoffnung vorhanden ist, dass Vasilj sich wieder stabilisiert. Im WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien präsentierte sich der Keeper wieder in einer stabilen Verfassung, doch ist es für ihn selbst wie auch für den Verein in der aktuellen Lage zwingend notwendig, dass er auch in der Bundesliga wieder in die Form kommt, von der die ganze Mannschaft bereits so lange profitieren konnte. Gleichzeitig läuft allen Beteiligten ein wenig die Zeit davon. Der Klub braucht schnellstmöglich den Turnaround, um nicht dauerhaft in akute Abstiegsgefahr zu geraten. Auch für den Trainer selbst ist es wichtig, bessere Ergebnisse zu erzielen als zuletzt. Blessin wäre hierbei nicht der erste Übungsleiter, der im Kampf um den eigenen Job auch den Torwart austauscht, um sich noch einmal einen Impuls für die ganze Mannschaft zu erhoffen.

Der einzige Ausweg wäre, dass die Mannschaft nunmehr in den kommenden Spielen wieder möglichst verlässlich punktet und dabei auch Vasilj selbst wieder gute Leistungen zeigt und möglichst auch noch den einen oder anderen Punkt retten könnte. Die Aufgaben aber sind bisweilen anspruchsvoll: Nach einem Heimspiel gegen Union Berlin muss St. Pauli nach München und dann am darauffolgenden Dienstag im Pokal-Achtelfinale nach Gladbach, ehe man dann nach Köln fährt. Die letzten beiden Spiele in diesem Jahr sind dann Spiele gegen die bisher direkten Konkurrenten Mainz 05 und Heidenheim.


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