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Mark Flekken: Mit Anlauf an die Spitze

Deutlicher Leistungssteigerung in den letzten Wochen

Autor: T. Rübe - 06.12.2025

Mark Flekken hatte lange Zeit den Ruf eines Spätzünders. Ausgebildet hauptsächlich bei Alemannia Aachen führte sein Weg über die dritte Liga und die zweite Liga in die Bundesliga. Dabei saß er auch immer wieder auf der Bank und dennoch ging der mittlerweile 32-Jährige unbeirrt seinen Weg – bis in die niederländische Nationalmannschaft. Diesen Status erarbeitete sich beim SC Freiburg. Von Freiburg ging es für rund 13 Millionen Euro zum FC Brentford, wo er sich auch in der Premier League behaupten konnte.

 Nach 2 Jahren in England erfolgte die Rückkehr in die Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen. Unter dem Bayer-Kreuz wähnte man sich trotz des Weggangs von Xabi Alonso und dem Verlust von vielen bisherigen Schlüssel- und Stammspielern mit Trainer Erik ten Hag und neuen Kräften in einer neuen Ära. Flekken folgte im Tor auf Publikumsliebling und Kapitän Lukas Hradecky. Für Flekken war es trotz seiner Fähigkeiten ein schweres Erbe. Mit dem finnischen Nationaltorhüter holte man in der Saison 2023/2024 das Double aus Meisterschaft und Pokal. Gleichsam war Hradecky auch aufgrund seiner Persönlichkeit ein hoch angesehener Teil der Mannschaft. Dennoch war Leverkusen über kurz oder lang dazu gezwungen, im Tor einen Paradigmenwechsel vorzunehmen. Hradecky feierte unlängst seinen 36. Geburtstag, befindet sich daher im Herbst seiner Karriere. Ein Nachfolger sollte mit Matej Kovar aufgebaut werden, doch konnte der tschechische Nationaltorhüter nie vollends überzeugen. Vor allem in der vergangenen Saison ließ er das Potenzial vermissen, was man bei Bayer für die zukünftige Nummer 1 wollte. Kovar verließ Leverkusen im Sommer, wurde hierbei zur PSV Eindhoven verliehen. Ein fixer Abgang steht nun bereits so gut wie fest, denn Eindhoven hat im Falle des Klassenerhaltes eine Kaufpflicht. In der Eredivisie belegt Eindhoven nach 14 Spieltagen mit 6 Punkten Vorsprung Platz

Flekken als Nachfolger von Hradecky – holpriger Start im Bayer-Trikot

Ohnehin war schon beim Kauf von Mark Flekken klar, dass dieser der neue Stammtorhüter sein soll. Selbst die spätere Verpflichtung von Janis Blaswich als Backup änderte nichts an diesem Vorhaben. Der Saisonstart aber verlief denkbar schlecht. In der Liga blieb die neu zusammengestellte Mannschaft unter dem neuen Trainer vor allem in der Spielweise hinter den hohen Erwartungen zurück. Die sportliche Leitung sah sich bereits in der ersten Länderspielphase der Saison und damit nach gerade einmal Spieltagen zum Handeln gezwungen und beurlaubte ten Hag. Für ihn übernahm Kaspar Hjulmand. Auch unter dem Dänen wollte der vollständige Turnaround nicht sofort gelingen. Vor allem in der Champions League blieben die wichtigen positiven Ergebnisse aus. Der unrühmliche Höhepunkt war eine 2:7-Niederlage vor heimischer Kulisse gegen PSG. Die erste Parade zeigte der Keeper bereits nach den 7 Gegentoren, von den Rängen erntete er in dem Moment hämischen Applaus.

Nach der Partie rückte auch Hjulmand erstmalig von seinem Stammtorhüter ein Stück weit ab: "Ich habe das mitbekommen, aber es ist ein Kollektivproblem, nicht ein Torwartproblem. Die Mannschaft muss Mark auch helfen. Er ist immer willig zu lernen, er ist unsere Nummer 1 zum aktuellen Zeitpunkt. (...) Janis (Blaswich) trainiert auch sehr gut. Und es gibt immer einen Konkurrenzkampf, auch im Tor." Konkret auf etwaige Fehler seines Stammtorhüters angesprochen, sagte er, dass "schon 2–3 Situationen mit Flekken in den letzten Spielen" gegeben habe. Die leichte Relativierung gegenüber Flekken kam aber auch nicht von ungefähr. Gerade mit dem sehr proaktiven und offensiven Spielstil von ten Hag war der Torwart gezwungen noch höher zu stehen, was bei ihm auch zu diversen Timing-Problemen führte. Sinnbildlich hierfür war ein Fehler beim 3:3 am zweiten Spieltag gegen Werder Bremen, als der Torwart bei einem langen Ball weit aus seinem Tor kam, aber bei seinem Ausflug den Ball verpasste. Ihm war auch im Allgemeinen die Verunsicherung, die generell in der Mannschaft zu beobachten war, deutlich anzumerken. Auch wenn es mit Hjulmand dem Torwart leichter fiel, wirkte er bisweilen noch etwas mit sich selbst beschäftigt.

Unverständlich ist dies nicht, denn die Werkself ist das erste richtige nationale Spitzenteam, in dem sich der Niederländer durchsetzen und behaupten muss. Beim SC Freiburg was der Fokus zumeist mehr auf dem Trainer und der gesamten Mannschaft. Ein einzelner Spieler stand weniger im Fokus. Auch in Brentford, einem englischen Team aus der zweiten Reihe, war das ganz große Brennglas nicht auf ihm. In Leverkusen aber steht er nun deutlich mehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Umstellung beschäftigte zunächst.

Deutliche Steigerung in den letzten Wochen

In den letzten Wochen aber erfolgte eine Wandlung. Plötzlich waren – bis auf die Niederlagen gegen die Bayern und eine knappe Niederlage gegen den BVB – die Ergebnisse deutlich besser. In der Champions League konnten zwei wichtige Erfolge gegen Benfica Lissabon und Manchester City eingefahren werden. Dies lag nicht nur an den Leistungen der kompletten Mannschaft, die unter Trainer Hjulmand deutlich stabiler wirkt, sondern auch an fantastischen Leistungen des Torhüters, der seine Unsicherheiten deutlich minimieren konnte und darüber hinaus nunmehr auch die ganz wichtigen Bälle deutlich häufiger parieren kann. Seine bisher beste Leistung zeigte Flekken im Champions-League-Auswärtsspiel gegen Manchester City, als er die mit Offensivstars gespickte Mannschaft des Gastgebers beinahe im Alleingang verzweifeln ließ. Auch im Pokal bei Borussia Dortmund zeigte Flekken abermals eine sehr ansprechende Leistung und hat dadurch die erste Kritik an ihm verstummen lassen. Mit und dank ihm konnte die Mannschaft sich in Bundesliga und Champions League deutlich auf einem hohen Niveau stabilisieren und steht im Pokal im Viertelfinale. In der Bundesliga steht man auch Rang 4 mit gerade einmal 3 Punkten Rückstand auf das zweitplatzierte RB Leipzig. In der Champions League sind die Play-offs wiederum nun im Bereich des Möglichen. In der wichtigen Phase kurz vor der Winterpause ist Flekken der Rückhalt, den man sich versprochen hat, und ist qua seiner Fähigkeiten vor allem im spielerischen Bereich eine deutliche Steigerung zu Lukas Hradecky, dessen Spiel mit dem Fuß immer einer gewissen Streuung unterworfen war.


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