Der FC Bayern München steht kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft. Drei Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf den aktuellen Titelträger Bayer 04 Leverkusen satte acht Punkte. Ein Sieg gegen RB Leipzig würde den nächsten Titel für den Rekordmeister besiegeln. Für einen Torhüter könnte es jedoch der vorläufig letzte Titel mit den Bayern sein.
Wie „Sky“ am Montag berichtete, plant Daniel Peretz einen Abschied vom FC Bayern. In der internen Hierarchie der Münchner steht der israelische Nationaltorhüter nach dem Wintertransfer von Jonas Urbig nur noch an dritter Stelle. Somit hat der 24-Jährige vorerst keine realistische Chance auf weitere Einsätze.
Auch in der laufenden Saison war Peretz zumeist zum Zuschauen verdammt. Der 1,90 Meter große Keeper kam insgesamt fünfmal für die Profis zum Einsatz, kassierte dabei sieben Gegentore und blieb ohne Weiße Weste. Alle fünf Einsätze absolvierte er im Dezember, als Manuel Neuer verletzungsbedingt ausfiel und Sven Ulreich aus persönlichen Gründen fehlte. Für den ambitionierten Torhüter, der 2023 für fünf Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv an die Säbener Straße wechselte, ist dies eindeutig zu wenig, weshalb er nun selbst einen Transfer anstrebt.
Im Winter lehnte Peretz einen Wechsel noch ab, da er sich beim FC Bayern weiterhin anbieten und sich als Vertreter von Neuer durchsetzen wollte. Doch Neuzugang Jonas Urbig erhielt schnell den Vorzug als dessen Stellvertreter. Der deutsche U21-Nationaltorhüter absolvierte seit seinem Wechsel sieben Bundesliga-Spiele und stand auch in der Champions League gegen Bayer 04 Leverkusen und Inter Mailand auf dem Platz, wodurch er bereits auf beachtliche elf Einsätze kommt. Für Peretz ist die Perspektive daher ebenso eindeutig wie ernüchternd. Um weitere Spielpraxis zu sammeln, scheint ein Abgang nun unausweichlich. Laut „Sky“ bevorzugt der Torhüter selbst eine Leihe, während die Bayern offenbar bereit wären, ihn fest abzugeben, jedoch mit einer Rückkaufklausel.
Ein Transfer gilt als sicher, doch wohin wird es den Torwart ziehen? Nach Informationen von „Sky“ sind die aussichtsreichsten Kandidaten der FC Southampton (Absteiger aus der Premier League), der RC Lens (der bereits im Winter stark an einer Verpflichtung interessiert war) und Eintracht Frankfurt. Bei den Hessen, derzeit der stärkste der namentlich bekannten Interessenten, wären die Chancen auf regelmäßige Einsätze jedoch nicht sehr groß. Ein Bedarf auf der Torhüterposition ergibt sich bei den Adlern lediglich aufgrund des Kreuzbandrisses von Kaua Santos. Dem Vernehmen nach besteht die Möglichkeit einer konservativen Behandlung beim Brasilianer, wodurch seine Ausfallzeit etwa vier Monate betragen würde. Im Falle einer Operation wäre die Ausfallzeit jedoch deutlich länger. Im Herbst wäre der 22-Jährige demzufolge wieder einsatzfähig. Der Keeper galt bereits nach der Schienbeinverletzung von Kapitän Kevin Trapp als potenzieller neuer Stammtorhüter und würde spätestens zur Rückrunde wieder ernsthafte Ansprüche auf den Stammplatz anmelden.
Auch Trapp wäre in seiner aktuellen Verfassung wohl eine zu große Hürde für Peretz, sodass der Israeli wohl nur im Rahmen der Belastungssteuerung auf einige wenige Einsätze kommen könnte. Für eine Leihe mit dem Ziel, ausreichend Spielpraxis zu sammeln, wäre Eintracht Frankfurt wohl der falsche Klub. Für den Verein selbst würde die Verpflichtung wiederum Sinn ergeben. Zuletzt deutete Sportvorstand Markus Krösche an, nach der Verletzung von Kaua Santos im Sommer zumindest zeitweise reagieren zu wollen, vor allem wenn der Klub zum zweiten Mal in seiner Geschichte in der Champions League spielen könnte.
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