Nach dem Abstieg aus der Bundesliga stellt der VfL Bochum die Weichen für die Zukunft mit einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 14. Juni 2025. An diesem Tag soll auch ein neues Präsidium gewählt werden, nachdem sich vor rund einem halben Jahr ein Machtkampf im Präsidium zugespitzt hatte, aus dem sich nun zwei konkurrierende Teams gebildet haben. Der bis dahin noch amtierende Vorsitzende Hans-Peter Villis wurde abgesetzt, und seitdem steht Uwe Tigges an der Spitze des Vereins.
Beide treten nun in neuen Teams gegeneinander an und haben sich prominente Unterstützung sichern können. So wird im Team von Tigges der ehemalige Bundesliga-Torhüter und VfL-Manager Thomas Ernst antreten. Aufgrund einer Besonderheit in der Vereinssatzung kann man nur für das Präsidium kandidieren, wenn man mindestens ein Jahr Vereinsmitglied ist. Dadurch bemühten sich sowohl Tigges als auch Villis teilweise um dieselben Personen für ihr Team zur Präsidiumswahl. Das prominenteste Beispiel ist Andreas Luthe. Der 38-Jährige wurde in der Jugend beim VfL Bochum ausgebildet, ehe er 2016 den Klub in Richtung Augsburg verließ. Zurück kehrte er im Januar 2018. Luthe, eigentlich als Nummer zwei geholt, wurde dann zum Helden in der Relegation gegen Fortuna Düsseldorf, als er durch gehaltene Elfmeter im Elfmeterschießen den Klassenerhalt für Bochum sicherte. Der Keeper spielte auch nur aufgrund des Zerwürfnisses des Klubs mit Manuel Riemann, der bis dato die unangefochtene Nummer eins war. Anschließend beendete Luthe seine Karriere.
Im Interview der „Funke Mediengruppe“ sagte Luthe: „Ich habe mich entschieden, am 14. Juni auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung zu kandidieren. Dies mit Hans-Peter Villis und einem Team mit VfL-DNA und hoher Kompetenz. Der Verein benötigt jetzt Stabilität, Qualität, aktives Handeln und einen positiven Impuls für den gemeinsamen Neuanfang.“ Für Luthe ist es nach dem Abstieg Zeit für Veränderungen: „Wir haben es als Verein versäumt, rechtzeitig die Strukturen anzupassen, klare Zuständigkeiten zu schaffen und die sportliche Entwicklung strategisch zu begleiten. Die Quittung bekommt der VfL Bochum mit dem Abstieg. Wir müssen jetzt die Wende einleiten, da wir sonst links und rechts überholt werden. Das müssen jetzt alle beim VfL Bochum verstehen.“
Der Torhüter biete sich nun an, um dem Klub, der ihn geprägt hat, etwas zurückzugeben: „Nun habe ich das Glück, dass ich als Unternehmer die Zeit und die finanzielle Möglichkeit habe, mich ehrenamtlich für den VfL Bochum engagieren zu können. Ich kandidiere mit Hans-Peter Villis, weil Schluss damit sein muss, an alten Denkweisen festzuhalten, ohne sie kritisch zu prüfen. Er blickt nach vorne und hat aus Fehlern gelernt.“
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