Der Grund hierfür soll laut dem Bericht in der engen Beziehung zwischen Kobel und dem neuen Dortmunder Trainer liegen. Der Torhüter habe unbedingt vermeiden wollen, auszufallen. Unter dem vorherigen Trainer wäre ein ähnliches Vorgehen wohl undenkbar gewesen. Diese Enthüllung wirft jedoch auch ein fragwürdiges Licht auf Niko Kovac, der nicht nur aufgrund seiner Spielweise als harter Hund gilt. Der ehemalige Defensivspieler hatte sich bereits in der Vergangenheit deutlich zum Einsatz von Schmerzmitteln im Profifußball geäußert: „Im Fußball geht es ohne Schmerzmittel nicht. Diejenigen, die denken, dass es Profifußball ohne den Einsatz von Schmerzmitteln gibt, sind auf dem Holzweg. Die Profis verlangen ihrem Körper wirklich sehr viel ab.“
Eine Studie während der Weltmeisterschaft 2014 zeigte, dass 70 Prozent der Spieler Schmerzmittel einnahmen, um am Turnier teilnehmen zu können. 30 Prozent der Spieler nahmen sogar vor jedem Spiel Medikamente ein. Die Folgen können gravierend sein: dauerhafte Schäden an Gelenken und Muskelstrukturen, verkürzte Karrieren bis hin zu schweren Schäden der inneren Organe, insbesondere Nieren und Magen. Dies ist vor allem auf die bevorzugten Präparate wie Ibuprofen, Paracetamol oder ähnliche zurückzuführen.
Dass Kobel nunmehr vor mehreren Spielen Schmerzmittel-Injektionen in sein lädiertes Sprunggelenk erhalten haben soll, ist insofern bemerkenswert, als der 27-Jährige seit seinem Wechsel nach Dortmund wiederholt aufgrund von Muskel- und Bänderverletzungen ausgefallen war. Es erscheint daher erstaunlich, dass der Torhüter gerade unter dem Schmerzmittel-Befürworter Kovac über seine eigenen Verletzungen hinaus agiert und versucht, die lange Zeit schwierige Saison doch noch zu einem positiven Abschluss zu bringen.
Gleichzeitig könnte dies auch das Ende der Zeit von Gregor Kobel beim BVB einläuten. Bereits seit dem vergangenen Sommer gab es Spekulationen über einen möglichen Wechsel des Schweizer Nationaltorhüters. Nachdem zunächst dem FC Bayern München ein gesteigertes Interesse nachgesagt wurde, sollen sich nun vor allem Chelsea und Newcastle United mit einer Verpflichtung des Torhüters beschäftigen. Dieser selbst wollte sich zu den Gerüchten jedoch nicht äußern. Nach dem 4:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg sagte er: „Wenn ich mich jedes Mal zu jedem Gerücht äußern müsste, dann wäre ich viel am Plappern. Wir haben eine wichtige Phase. Ich will mich zu 100 Prozent auf meinen Verein konzentrieren, alles andere wäre nicht angemessen.“
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!