Das Ziel ist klar: Santos möchte vom ersten Spieltag an Stammtorhüter bei den Adlerträgern in der kommenden Saison werden. Vor dem Hintergrund, dass er dann gerade einmal vier Monate nach einem Kreuzbandriss wieder in einem Pflichtspiel auflaufen will, ist dies ein riskantes Unterfangen.
Ein Kreuzbandriss kann mitunter eine Ausfallzeit von bis zu einem Jahr mit sich bringen. Die angepeilten vier Monate bis zum Comeback in der Bundesliga sind eine sehr kurze Zeit, auch wenn Kaua Santos das Glück hatte, konservativ behandelt werden zu können. Eine Operation, die den Heilungsverlauf deutlich verzögert hätte, wurde daher nicht nötig. Das spielte natürlich dem jungen Torhüter in die Karten und dennoch ist er weit vor dem eigentlichen Zeitplan und arbeitet auf höchster Intensität für sein Comeback, wie auch aus dem Verein zu hören ist. Das imponiert den Verantwortlichen sehr, sodass er dadurch weitere Pluspunkte sammeln konnte. Kaua Santos sagte am Mittwoch: "Ich habe mich in der Pause sehr auf meine Genesung konzentriert und komme mit einem sehr guten Gefühl wieder. Ich fühle mich jeden Tag besser."
Ein Restrisiko aber bleibt. Gleichzeitig muss Santos ehrlich zu sich selbst und auch der sportlichen Leitung sein. Als negatives Beispiel kann Trapp angeführt werden. Der bald 35-Jährige laborierte seit Anfang des Jahres an einer Sehnen- und Muskelverletzung, spielte aber dennoch weiter, ehe er Anfang März von Toppmöller zur Pause regelrecht gezwungen wurde. Bis dahin präsentierte sich Trapp nicht mehr auf dem Niveau, welches er eigentlich erreicht. Nachdem der neunmalige deutsche Nationaltorhüter aber für Santos wieder ins Tor rückte, rettete er mit hochseriösen und starken Darbietungen die Champions League, was seinen Herausforderer wieder unter Druck setzte.
Ein weiterer Punkt drängt Santos zu einem schnellen Comeback. Aus dem Vereins- und dem Spielerumfeld ist zu hören, dass Kaua Santos den Traum hat, bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr dem Kader der brasilianischen Nationalmannschaft angehören zu wollen. Schon vor Monaten gab es Kontakt zwischen dem Frankfurter Torhüter und dem Torwarttrainer der Seleção, Claudio Taffarel. Um aber wirklich bei dem Turnier dabei zu sein, muss Santos regelmäßige Spielpraxis und starke Leistungen vorweisen können. Der Grundstein dafür ist gemacht, und ein kaum für möglich gehaltenes schnelles Comeback zeichnet sich ab.
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