Nachdem Tim Wiese die Woche über markige Kampfansagen gen Hamburg geschleudert hatte, musste er an diesem Abend seinen Worten auch Taten folgen lassen. Was ihm eindrucksvoll gelang. Denn auch wenn der HSV wieder einmal nicht zu überzeugen wusste, verströmten sie dennoch ab und an Gefahr vor dem Werderaner Tor. Gegen seinen „Lieblings-Verein“ aus Hamburg zeigte sich Wiese stets auf den Punkt konzentriert, erlief sich die Bälle, dirigierte seine Vorderleute, strahlte einfach eine unglaubliche Präsenz aus. Und als dann die Hamburger auch noch zu Chancen kamen, legte Wiese noch einmal eine Schippe drauf. So machte er gegen Petric geschickt das Tor eng, rettete auch später noch einmal durch sein gutes Stellungsspiel wieder gegen Petric. Sky-Sidekick Jens Lehmann hüllte sich im Bezug auf Wieses Leistung in eisiges Schweigen – für Wiese möglicherweise die größte Bestätigung.
Jaroslav Drobny / Hamburg:
Der Hamburger SV steht auch nach dem Derby gegen Bremen weiterhin ohne Sieg dar und steckt folglich weiter in der Krise. Im Gegensatz zu seinem Verein scheint Drobny seine kleine Formkrise überwunden zu haben, zumindest präsentierte er sich um einiges souveräner als in den letzten Wochen. Jedoch bestand immer noch ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Tim Wiese und Drobny an diesem Abend. Drobny wirkte oftmals zögerlich, ihm fehlte die letzte Entschlossenheit und Sicherheit in seinen Aktionen, auch wenn dieses Mal kein richtiger Aussetzer dabei war. Die richtige Tendenz ist allerdings erkennbar.