Von der „Luca-Toni-Show“ schrieben am Tag nach dem Spiel Hannover gegen Bayern die Zeitung im Norden und Süden des Landes. Ja, es war das Spiel des Italieners, der bei allen Toren seine unglaubliche Torgefährlichkeit bewies. Erst überrumpelte er Robert Enke mit einem halben Seitfallzieher, dann legte er den Ball mit seinem „schwächeren Fuß“ am Nationalkeeper vorbei, um schließlich sein letztes Tor mit dem Kopf zu erzielen. Drei Gegentore und dennoch konnte man Robert Enke keinen Vorwurf machen. Er war der beste Spieler in einer vor allem in der ersten Halbzeit aufmüpfigen Hannoveraner Mannschaft. Enke ist in seiner derzeitigen Verfassung auf jeden Fall ein potentieller Kandidat für das DFB-Tor, zumal Jens Lehmann wohl keine Spielpraxis mehr bekommt und Timo Hildebrand fernab der deutschen Öffentlichkeit sein Handwerk verrichtet. Doch vielleicht spielt Enke einfach beim falschen Verein: Lobby beim DFB und Jogi Löw hat 96 nicht. Spötter haben Enke bereits als den neuen Martin Max betitelt. Der fleißige Stürmer hatte es trotz beständig guter Leistungen und einer Vielzahl an Bundesligatoren nie in die Stammelf der Nationalmannschaft geschafft.
Bayern-Dino Oliver Kahn wurde nur in den ersten 45 Minuten gefordert, allerdings mehr von seinen Mitspielern, als von Hanke und Co.: In der elften Minute köpfelte Phillip Lahm den Ball über seinen Keeper, doch Hanke konnte die Möglichkeit nicht nutzen. Relativ gefasst nahm sich der „Titan“ seinen Außenverteidiger anschließend vor die Brust. Doch die Zeiten, als Kahn seine Kollegen mit lautstarken Wuttiraden und Schubsern (siehe: Andreas Herzog) wachrütteln musste, sind vorbei.