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Vander wieder unglücklich

Christian Vander macht es den kritischen Anhängern von Werder Bremen nicht leicht, ihn ins Herz zu schließen. Der glatzköpfige 1,95 Meter-Schrank erinnert nicht nur optisch an Oliver Reck, jenen Torhüter, der mit Werder Anfang der 90er-Jahre national und international große Erfolge feierte und zum Dank dafür den Beinamen „Pannen-Olli“ verpasst bekam. Reck war ein guter und solider Schlussmann, völlig grundlos hatte ihn die DFB-Führung schließlich nicht unregelmäßig ins Auswahlteam berufen. Doch seine Fehler waren von so schaurig-schöner Tollpatschigkeit, dass sie noch heute – mehr als zehn Jahre später – den Werder-Fans im kollektiven Gedächtnis erhalten geblieben sind.

Christian Vander hatte bislang einen schweren Stand an der Weser, er ist Galaxien davon entfernt einmal so viele Ligaspiele, wie Reck, zu absolvieren. In Bremen hat sich Tim Wiese seinen Platz im Tor zementiert, Vander blieben bislang Kurzeinsätze. Seltene Gelegenheiten, in denen sich Ersatztorhüter dem breiten Publikum beweisen können. Nationale Berühmtheit und steigenden Marktwert erfahren Torhüter ganz sicher nicht in ihren jeweiligen Amateurteams. Vanders Auftritte waren, seien wir ehrlich, mehr schlecht, als recht. Er fehlerte zweimal in der vergangenen Champions-League-Saison, die guten Augenblicke in der Bundesliga gerieten deshalb schnell in Vergangenheit.

Bei Werder haben sich nach dem Ausfall von Tim Wiese alles dafür getan ihrem gescholtenen Ersatzmann neues Selbstvertrauen einzuflößen. Keine Sekunde, betonten Allofs und Schaaf unisono, zweifele an den Qualitäten von Christian Vander. Der schien die warmen Worte auch als eine Art letzte Warnung verstanden zu haben: gegen Athen in der Champions League avancierte er mit viel Einsatz und Reflexstärke zum besten Bremer Defensivspieler, auch in Hannover verstummten seine Kritiker. Sie sahen einen aufmerksamen Torhüter, der ohne Zweifel das Talent dafür besitzt dauerhaft in Deutschlands Eliteklasse aufzulaufen. Doch ist es die Crux des Torwarts, dass er für seinen Job vor allem Konstanz und Souveränität benötigt, von ihm wird erwartet stets hervorragende Leistungen zu bringen ohne dabei Fehler zu begehen. Denn Torwart-Fehler bedeuten in der Regel Gegentore. Das ist der Grund, warum Deutschland René Adler feiert: kein Mensch kann sich an einen Fehler des Leverkuseners erinnern – auch nach dem Spiel am Dienstag hat sich daran nichts geändert.

Vander hingegen war einen Moment lang nicht Herr der Lage, machte einen Schritt in die falsche Richtung um dann den entscheidenden Fehler zu begehen: Hektisch faustete er nach einer harmlosen Flanke, die auf Brusthöhe vor sein Tor gezirkelt worden war. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Per Mertesacker hatte gerade den Kopf gesenkt um im Stile eines Zuchtstieres das Spielgerät aus der Gefahrenzone zu wuchten. Vander stieß mit dem Nationalspieler zusammen, erwischte dabei den Ball nicht richtig und legte so unglücklich auf Vidal ab. Der bedankte sich nicht einmal für die freundliche Einladung, sondern stieß den Ball lässig zum 1:0 ins Tor.

„Christian Vander“, hatte Klaus Allofs vor einer Woche behauptet, „fehlte bislang vielleicht das Vertrauen der Mannschaft. Das ist diesmal anders.“ Wenn er sich da mal nicht getäuscht hat: Mertesacker begutachtete nach Vidals Führungstreffer zunächst fassungslos die feiernde Bayer-Meute, um anschließend wüst schimpfend zornige Blicke in Richtung seines Keepers zu werfen. Der schaute bedröppelt und ließ dann den Kopf zwischen den mächtigen Schultern hängen.

 


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