Gelungener Einstand von Klewer
Karel Brückner wird sich nicht gefreut haben, über die Startaufstellung des 1. FC Nürnberg am Sonntag-Abend gegen den Hamburger SV. Da stand erstmals seit 22 Spieltagen nicht sein Nationaltorhüter Jaromir Blazek auf dem Papier, sondern ein gewisser Daniel Klewer, der in Tschechien ungefähr so bekannt sein dürfte, wie Tomas Postulka, seines Zeichens Torhüter beim Prager Traditionsverein Sparta. Denn Blazek, ein stolzer Fußballer, hatte angekündigt, dass er als Ersatzmann bei den Nürnbergern keinen Grund sehe, zur Europameisterschaft im Sommer zu fahren.
Möglicherweise muss Brückner sich also wirklich Gedanken machen, wir statt Blazek hinter der unumstrittenen Nummer Eins, Petr Cech, im Nationalkader aufrückt. Blazeks nomineller Ersatzmann Daniel Klewer war mit seinen kuriosen Einwechslungen durch den kuriosen Ex-Trainer der „Clubberer“ bekannt geworden: Im DFB-Pokal ebneten seine Paraden im Elfmeterschießen letztlich den Einzug ins Finale. Gegen den HSV durfte Klewer nun also einmal von Beginn an auf dem Platz stehen und siehe da: Der groß gewachsene 29-Jährige kann nicht nur Strafstöße parieren, er ist ein gut ausgebildeter Schlussmann. Allerdings wurde Klewer in seiner Saisonpremiere auch vor keine großen Aufgaben gestellt. Hamburgs Offensive spielte wie mit tauben Beinen, selbst der leichtfüßige Raffael van der Vaart konnte in keiner Situation seine Klasse beweisen. Gleiches galt allerdings auch für die zumeist klobig wirkenden Nürnberger Stürmer. Und wenn dann doch ein Ball Richtung Hamburger Gehäuse flog, war Frank Rost zur Stelle. Gegen Misimovic hielt er sogar einen Elfmeter. Doch der Strafstoß war so schwach geschossen, dass „Elfmeterkiller“ Klewer den Ball wohl noch mit Ganzkörpergips pariert hätte.