Klewer weitgehend machtlos
Es gibt womöglich schönere Einwechslungen für einen zweiten Torwart, als die in eine abstiegsbedrohte Mannschaft. Daniel Klewer hat vom schlaffen Jaromir Blazek die schwere Bürde übernommen, Schlussmann beim 1. FC Nürnberg zu sein. Nominelle gehört der Pokalsieger eigentlich unter die zehn besten Mannschaften der Liga. In der Winterpause sicherte sich der Klub sogar die Dienste von Jan Koller, dem weißen Riesen im Sturmzentrum. Doch die Saison ist wie verhext für die Franken. Gegen Leverkusen, die Mannschaft der Stunde, führte Nürnberg zunächst verdient durch ein Tor von Misimovic (Adler war chancenlos), ehe ein Eigentor die am Ende hohe 1:4-Niederlage einleitete. Klewer sah bei mindestens einem Treffer nicht gut aus, doch auch ein Gigi Buffon hätte den Leverkusener Angriffswirbel in der zweiten Halbzeit nichts entgegensetzen können. Es ist wie es bleibt: Klewer hat eine undankbare Nachfolge im Nürnberger Tor angetreten. Wenn er Pech hat, steigt er mit dem amtierenden Pokalsieger am Ende der Saison in die zweite Liga ab.
Leverkusens Adler, René, kann sich dagegen schon mal Gedanken machen, wie er in der kommenden Spielzeit die feinen Füße von Ronaldinho, Lampert oder Ibrahimovic stoppen wird. Seine Mannschaft spielt nicht zuletzt dank der überragenden Leistungen ihres Schlussmanns so offensivfreudig und voller Risiko, sie kann sich eben darauf verlassen, dass als letzter Mann immer noch dieses Supertalent zwischen den Pfosten steht.