Zieglers Fehler sorgt für Gesprächsstoff
Für jeden Torhüter in der Bundesliga kommt einmal in der Saison der Zeitpunkt, an dem er sich komplett zum Idioten macht. Das gehört dazu, wenn man eine Position auf dem Spielfeld bekleidet, bei der jeder Fehler zum Gegentor führen kann. Für Marc Ziegler hatte sich der liebe Torwartgott die 51. Minute ausgesucht, um dem Dortmunder Demut zu lehren. Einen sicheren Rückpass von Dede wollte Ziegler mit aller Eleganz über die Mittellinie dreschen, doch bereits sein merkwürdiger Anlauf zum Ball verriet dem aufmerksamen Beobachter, dass Unheil nahte. Ziegler schwank mächtig durch, doch der Ball glitt über seinen Spann hinweg, bekam ordentlich Seitendrall und rollte vergnügt zu Leverkusens Kießling, der ebenso freudig einnetzen konnte. Ein böser Blackout von Ziegler, der mit Sicherheit sofort wusste, dass sein Fehltritt in keiner DVD zur Saison 2007/08 fehlen wird. Dass seine Mannschaft fortan für ihn spielte und mit dem Mut der Gemeinschaft in der Nachspielzeit doch noch zum 2:1-Sieg kam, wird Ziegler getröstet haben. Sein Trainer Thomas Doll soll sich allerdings bereits Konsequenzen überlegt haben, denn auch in der Vorwoche hatte Ziegler gegen Bochum gepatzt. Wie torwart.de bereits berichtete, steht Dortmund nominelle Nummer Eins, Roman Weidenfeller wieder in den Startlöchern. Er soll sich in der Oberliga an den harten Fußball-Alltag gewöhnen, um dann womöglich Ziegler abzulösen. Dessen Fehler kommen einfach zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
Ohne jegliche Konkurrenz ist dagegen Bayer-Schlussmann René Adler, der kurz vor dem Ende erst den Dortmunder Siegtreffer mit einer Glanzparade gegen Alex Frei – der in der 87. Minute bereits den Ausgleich erzielt hatte – verhinderte, um bei der anschließenden Ecke einen unglücklichen Beinschuss von Dede zu bekommen. Adler war bei diesem späten Tor machtlos. In seinem Blickfeld standen mehr Menschen als Brandenburg Einwohner hat.