Benaglio und Renno mit guten Leistungen

Man kann wohl mit gutem Gewissen behaupten, dass sich Diego Benaglio in seinen bislang elf Bundesligaspielen bereits einen guten Ruf in der deutschen Eliteliga erarbeitet hat. Bevor der Schweizer im Winter in die Autostadt Wolfsburg wechselte, kannten ihn in Deutschland eigentlich nur Insider. Innerhalb von nicht mal einer halben Saison hat sich der Name Benaglio allerdings in den Köpfen der gegnerischen Stürmer eingebrannt. Sie wissen um seine Reaktionsstärke, seine Souveränität bei Flankenbällen und sein risikoreiches Spiel im Eins gegen Eins. Es bedarf schon eines ganz ausgekochten Schlitzohrs, um den Wolfsburger in der 88. Minute beim Stand von 0:0 zu überwinden. Gut, für den VfL Bochum, dass sich Stanislav Sestak in den eigenen Reihen befindet. Der Slowake, vor der Saison als Ersatz für den abgewanderten Torschützenkönig Gekas gekommen, nahm zwei Minuten vor dem Ende einen schönen Pass seines Mitspielers Bechmann auf, schaute kurz nach oben, um den aus seinem Tor geeilten Benaglio per Beinschuss zu überrumpeln. Es war das einzige Tor des Spiels und für die Bochumer ein ganz wichtiger. Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller steht jetzt zwölf Punkte vor einem Abstiegsplatz, auch in der neuen Saison kann sich der Ruhrpottverein über erstklassigen Fußball freuen. Dabei hatten die Gastgeber notgedrungen einen Torwartwechsel vornehmen müssen: Für den angeschlagenen Jan Lastuvka stand René Renno zwischen den Pfosten. Der 29-Jährige bewies allerdings in 90 starken Minuten, dass er zu mehr fähig ist, als dem tristen Dasein als Reservisten. Kurz vor und kurz nach der Pause sicherte er das bis dato torlose Unentschieden mit zwei aufmerksamen Paraden gegen Dzeko (40.) und Marcelinho (46.). Diese beiden wichtigen Aktionen gaben dem oft schüchtern wirkenden Renno sichtbar mehr Selbstvertrauen, in der Folgezeit dirigierte er seine Hintermannschaft geschickt gegen die offensiv äußerst variablen Wolfsburger.

Dass der Schweizer Benaglio dem Deutschen Renno in punkto Talent und Athletik doch noch einen Schritt voraus ist, bewies er in der 18. Minute. Nach einer scharfen Hereingabe versuchten sich zwei Bochumer am sensationell reagierenden VfL-Keeper, ehe Yahia den Ball doch noch am tentakelhaften Benaglio vorbei ins Tor schob. Glück für Wolfsburg: Yahia stand bei seiner Aktion im Abseits.