Rost traf auf Neuer
Von Frank Rost, dem Hamburger Torhüter mit den ostdeutschen Wurzeln, weiß man, dass er ein Perfektionist ist. Jegliches überflüssiges Fehlverhalten in seiner Defensivkette bringt „Fäustel“ zum Kochen. Am Samstag hätte schnelle Pfadfindertrupps auf der hochroten Stirn des Torwarts ein paar Spiegeleier braten können, wären sie denn nach exakt 91 Sekunden auf den Rasen in Hamburg gestürmt. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte Atouba zunächst Albert Streit unbedrängt flanken lassen, Bastian Reinhardt war anschließend zu schlecht gegen Kevin Kuranyi postiert, dass der kopfballstarke Stürmer den Ball mit der Stirn ins Tor drücken konnte. Zwei stümperhafte Fehler, die nicht nur Rost erzürnten. Denn es sollte das einzige Tor dieses Spiels gewesen sein, im Nachhinein hätte wohl auch kein HSV-Fan dem Schiedsrichter einen Vorwurf gemacht, wenn er nach zwei Minuten abgepfiffen hätte: Es passierte einfach nichts mehr. Schalke verwaltete das 1:0 klassisch routiniert, dank seiner umsichtigen Abwehrspieler musste Manuel Neuer nicht ein einziges Mal sein Talent zwischen den Pfosten präsentieren.
Hamburg hat damit auch das fünfte Spiel der letzten sechs Partien verloren. Die Temperatur auf der Stirn von Frank Rost wird damit wohl auch nicht weiter abgekühlt sein.