Glanzparade von Robert Enke
Moderne Torhüter in der Bundesliga müssen Handgelenks-Sehnen aus Stahl haben, so heftig sind die Geschosse geworden, die auf die Tore zufliegen. Und dabei bedarf es noch nicht einmal Kraftbullen der Marke Martin Kree um den Ball auf Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern zu beschleunigen. Der modernen Balltechnologie sei Dank. Also durfte auch Halil Altintop, der, im Gegensatz zu seinem Bruder Hamit, nicht gerade dafür bekannt einen extrem harten Schuss zu haben, eine wahre Fackel auf das Tor von Robert Enke jagen. Der Ball schien schon, wie ein Komet, im Netz der Hannoveraner Gäste einzuschlagen, da riss Enke seine Arme hoch und bewahrt seine Mannschaft vor dem frühen Gegentor in der 18. Minute. Der 96-Schlussmann bewies auch in der Folge absolute EM-Tauglichkeit. Andere Nationen würden sich um ihn reißen, in Deutschland bleibt Enke wohl nur die Rolle des zweiten Torstehers.
Ein möglicher Kandidat für die Zukunft ist Schalkes Manuel Neuer. Dank spektakulärer Auftritte in der Champions League besitzt der junge Gelsenkirchener noch genügend Kredit bei Joachim Löw und dessen Torwarttrainer Andreas Köpke, um nach der Europameisterschaft zu einem Thema zu werden. Gegen Hannover machte Neuer eine konstante Partie, er bekam nicht wirklich viel zu tun, beim Gegentor von Bruggink (8.) versperrten ihm die eigenen Vorderleute die Sicht. Die Freistoßflanke landete unbehelligt im Schalker Tor.