Schober wird immer besser
Am Samstag-Nachmittag, beim Spiel Werder Bremen gegen Schalke 04, hat man es wieder gesehen. Die Schwäche von Tim Wiese, dem Bremer Torhüter. Bei hohen Bällen – Flanken, Eckstößen etc. – ist Wiese allerhöchstens Bundesligamittelmaß. Zu häufig scheint Wiese der richtige Blick, die korrekte Einschätzung der Flugbahnen zu fehlen. Die Folge: Er bewegt sich hektisch und irritiert damit seine Vorderleute. Nur selten gelang es dem Werderaner gegen Schalke diese Schwäche zu verbergen, schließlich ist der S04 – mit den hervorragenden Schützen Pander und Rakitic – besonders gefährlich bei Standartsituationen. Allerdings: Wieses spektakuläre Paraden überwiegen bei der Betrachtung seines Torwartstils. Er ist ein wahrer Stilist auf der Linie, katzenhaft und explosiv in seinen Bewegungen. Ganz anders dagegen sein Schalker Gegenüber vom Samstag, Matthias Schober. Der wirkt routiniert und souverän bei hohen Bällen, Werder konnte mit weiten Flankenbällen von außen nahezu keine Gefahr ausstrahlen – Schober sei Dank. Gegen Werder war Schober auch auf der Linie sehr aktiv und blieb dabei fehlerfrei, er machte ein gutes Bundesligaspiel. So endete auch das Duell der beiden Torsteher, wie das Spiel, mit einem verdienten Unentschieden.
Tim Wiese hatte dagegen sein Highlight unter der Woche, Joachim Löw hatte den bulligen Torwart in die Nationalauswahl berufen, eine Geste, die Wiese selbst für längst überfäöllig betrachtete. Allerdings musste er sich 90 Minuten lang mit einer ganz neuen Position anfreunden: Er nahm auf der Reservebank Platz.