Ansprüche an Diego Benaglio werden höher
Als Diego Benaglio zur vergangenen Winterpause nach Wolfsburg wechselte war der Schweizer nur gewieften Beobachtern der Bundesligaszene bekannt. Innerhalb von einer halben Saison avancierte der ruhige Schlussmann zu einem der besten seiner Zunft in Deutschlands Eliteliga und wurde abschließend mit der Nominierung zum Stammtorhüter bei der EM im eigenen Land belohnt. Selten hat ein Neueinkauf im Tor so eine schnelle steile Karriere hingelegt. Inzwischen gehört Benaglio zum Wolfsburger Inventar, er ist fester Bestandteil von Magaths Dreamteam, das – mit Fördergeldern der erfolgshungrigen VW-Bosse versorgt – schon bald zu einer festen Spitzengröße in der Bundesliga gehören soll, alsbald sogar um die Meisterschaft mitspielen soll.
Beim VfL Bochum, mit Daniel Fernandes im Tor, erlebten die Wolfsburger allerdings eine Rückkehr auf den Boden des Alltags. Zum 2:2-Unentschieden musste sich der Gast quälen. Benaglio hatte dabei wenig zu tun, immerhin konnte er früh gegen Freiers Drehschuss retten (8.), gegen den abschlussstarken Sestak war er nach zwölf Minuten allerdings machtlos. Bei weiteren Offensivaktionen, u.a. erneut von Freier (27.), stellte Benaglio seine Reflexstärke unter Beweis, der Schweizer ist zudem einer der solidesten Torhüter der Liga. Anders als sein Gegenüber Fernandes – der eine gute Partie absolvierte – hat Benaglio keine sichtbaren Schwächen aufzuweisen. Ganz entscheidend wird es sein, wie der Wolfsburger mit dem erhöhten Druck im VfL-Lager umgehen kann, wie auch die gesamte Mannschaft. Ganz klar, die Erwartungen der Geldgeber sind höher geworden, der Erfolg schmeckt schließlich so süß.