Rosenthal hält Dzekos Elfmeter

Vom Hannoveraner Jan Rosenthal weiß man, dass er ein ganz passabler Fußballer ist, viele nennen den 22-Jährigen bereits das größte 96-Talent seit Per Mertesacker, der seine Karriere in der niedersächsischen Landeshauptstadt begann. Rosenthal kann ziemlich gut mit dem Ball umgehen, die meiste Zeit spielt er ihn mit dem Fuß und wenn er ihm an die Hände springt, pfeift der Schiedsrichter und gibt, je nach Bedarf, Frei- oder Strafstoß. Gegen den VfL Wolfsburg hat Rosenthal am Sonntagabend für einen der kuriosesten Momente der laufenden Saison gesorgt. Weil er einen Ball mit der Hand spielte, ohne jedoch dafür bestraft zu werden. Im Gegenteil, die eigenen Mitspieler, Fans und sogar der Trainerstab waren voll des Lobes für den jungen Profi. Was war passiert? Nun, Florian Fromlowitz hatte in der 80. Minute den Wolfsburger Dzeko im Strafraum zu Fall gebracht, Schiri Kinhöfer aus Herne gab Elfmeter und zeigte dem 96-Schlussmann Fromlowitz die Rote Karte. HSV-Trainer Dieter Hecking hatte bereits dreimal gewechselt, also schlüpfte Jan Rosenthal in das Torhütergewand seines Mitspielers. Das schlackerte etwas am schmächtigen Körper des Innenverteidigers, doch das schien den Torwart-Novizen nicht zu stören. Er hielt den Elfmeter des VfL-Stürmers und sicherte sich so seinen Platz im Geschichtsbuch der Fußball-Bundesliga. Die kuriose Aktion überstrahlte am Ende die sehr ordentliche Leistung beider Torhüter. Sowohl Benaglio im Tor der „Wölfe“, als auch der später vom Feld verwiesene Fromlowitz unterstrichen ihre Fähigkeiten mit einigen Sehenswerten Paraden. Bei den Toren waren sie machtlos. Zaccardos 1:0 für die Gastgeber (32.) war für Fromlowitz nicht haltbar, ebenso wenig, wie der zwischenzeitliche Ausgleich durch Stanjer (59.) und die von Stajner noch abgefälschte Freistoßflanke von Misimovic zum 2:1-Endstand (63.).