Duell der Nationaltorhüter
Das muss man erst einmal schaffen, gegen diese talentierte Offensive von Bayer 04 Leverkusen kein Gegentor zu fangen. Nationaltorhüter Robert Enke bewies beim 1:0-Erfolg seiner Hannoveraner warum 1.) Bundestrainer Joachim Löw so eine hohe Meinung von ihm hat und 2.) Kritiker von Hannover 96 behaupten, die schwächelnde Defensive würde ohne Enke in sich zusammenfallen, wie in Kartenhaus. Ruhig und sachlich verrichtete Enke über mehr als 90 Minuten seinen Dienst im Tor, er wirkt dann manchmal wie ein Fließbandarbeiter – so emotionslos, wie er seiner Arbeit nachgeht. Seine Vorderleute danken es ihm, nicht jede Verteidigung möchte einen Schreihals mit aufgeblasenen Backen hinter sich haben. Vor allem in der Schlussphase, als Bayer nochmals alles nach vorne warf blieb Enke kühl wie Eis. Den Versuch von Vidal (83.) verhinderte er ohne große Mühen, das 1:0 war über die Zeit gerettet.
Dafür steht ein anderen DFB-Auswahlkeeper in der Kritik: René Adler ist seit Wochen ein Stück weit entfernt von den Leistungen der vergangenen beiden Spielzeiten, er hat seinen Ruf als nächster deutscher Übertorwart ein wenig eingebüßt. An Adler lag es aber nicht, dass Leverkusen gegen Hannover verlor. Beim Tor von Bruggink (33.), der aus sieben Metern verwertet hatte, hatte er keine Chance. Nach dem Spiel war Adler anzusehen, dass er etwas loswerden wollte. Verhältnismäßig lange stand er denn auch bei der wartenden Medienschar und sprach davon, dass einige im Team zu „phlegmatisch“ seien. Eine Kritik, die Sportdirektor Rudi Völler wütend machte: „René muss sich an die eigene Nase packen.“