Haas vertritt Hildebrand
Der arme Timo Hildebrand ist erst seit wenigen Wochen wieder in Deutschland und schon sitzt er verletzungsbedingt auf der Bank. Diagnose: Schambeinprellung. Man könnte es auch anders sagen: Hildebrand bekam ordentlich einen in die Kronjuwelen, als er am vergangenen Wochenende gegen den Cottbusser Rost in den Zweikampf ging. Im Aufsteiger-Duell gegen Gladbach stand deshalb Daniel Haas zwischen den Pfosten, der nach dem Wechsel von Hildebrand zum Herbstmeister in den sauren Apfel beißen musste und auf Platz zwei in der Torwart-Rangfolge abrutschte. „Wenn Haas seine Chance nutzt und gute Spiele macht, so lange Hildebrand verletzt ist“, sagte Lars Leese auf Nachfrage von torwart.de, „dann hat er gute Aussichten auf einen neuen Vertrag bei einem anderen Verein.“ Doch Haas hat die Gelegenheit verstreichen lassen, er sah jedenfalls nicht glücklich aus bei dem Versuch den Schuss von Alexander Baumjohann abzuwehren. Nur die Fingerspitzen berührten den Ball, der trotzdem unter die Latte krachte. Baumjohanns Schuss war zwar schnell, aber nicht sonderlich platziert gewesen, Haas stand zu weit vor seinem Tor.
Besser war der erste Heimspiel-Auftritt von Gladbachs neuem Torwart, dem Belgier Logan Bailly. Der überzeugte mit einigen starken Reflexen und Paraden. Gerade auf der Linie scheint Bailly den Anforderungen in der deutschen Eliteklasse mehr als gerecht zu werden. Er profitiert dabei von seiner explosiven Schnelligkeit. Probleme bereiten ihm hohe Bälle, besonders Flanken und Eckbälle. Dann reagiert der Gladbacher, wie einst Andreas Köpke: er faustete alles weg, was da hoch in seinen Strafraum kommt. Das ist nicht wirklich souverän und kann neuerliche Eckbälle oder Flanken provozieren, blieb aber gegen Hoffenheim ohne Folgen. Der für Gladbach unglückliche, aber sicherlich nicht ungerechte Ausgleich, fiel spät durch Wellingtons Kopfball – Bailly hatte da keine Abwehrchance.