Cottbus – Hannover 96 3:1
Robert Enke wird die Stimmen nach solchen Spielen, wie der peinlichen 1:3-Schlappe in Cottbus deutlich in den Ohren klingen haben. Stimmen, die ihm zuflüstern, dass Hannover 96 doch nicht der richtige Verein für jemanden, der in einem Jahr bei der ersten Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen will. Dass es größere, bessere und erfolgreichere Vereine gibt, als eben diesen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt, der vermutlich auch in den kommenden zehn Jahren nie mehr als Platz sieben oder acht in der Tabelle erreichen wird. Teams, die in ihrer Defensive namhafte Typen stehen haben, die sich von Enkes aktuellen Mitspielern (Fahrenhorst, Pinto, Eggimann) qualitativ deutlich abheben und dem Keeper somit nicht nur die Arbeit abnehmen, sondern auch noch besser aussehen lassen.
Die Gegenwart für Robert Enke heißt aber weiterhin Hannover 96, mindestens bis zum Saisonende wird er bei diesem Klub im Tor stehen. Er kann nur hoffen, nicht mehr solcher Tage zu erleben, wie der Sonntag es einer war. Gegen eine bissige und zähe Cottbusser Heimelf brachte 96 in der Offensive gar nichts und in der Defensive noch weniger zu Stande. Die Innenverteidigung um Fahrenhorst und Eggimann, deren einstiger Glanz längst verblichen ist, stand sich einmal mehr gegenseitig auf den Füßen. Von solchen Hünen erwartet man normalerweise, dass sie alles und jeden sofort aus ihrem Strafraum köpfen, treten oder schieben, das war gegen Cottbus aber nicht der Fall. Enke traf noch am wenigsten die Schuld an der 1:3-Pleite, die Tore von Rangelov (39., 69.) und Angelov (73.) konnte er nicht verhindern. Er wird neidisch gewesen sein auf die aufopferungsvolle Arbeit, die die Vorderleute seines Kollegen Tremmel 90 Minuten lang leisteten. Erst in der 82. Minute traf Fahrenhorst das Cottbusser Tor – da stand es allerdings schon 3:0 für Energie.