André Lenz stellt verletzten Benaglio in den Schatten
Hamburgs Angstgegner heißt Grafite. Der athletische Wolfsburger Stürmer, der vor wenigen Jahren noch auf den Müllhalden in den Slums von Rio de Janeiro nach Essensresten suchen musste, entschied das Nordduell gegen den Hamburger SV quasi im Alleingang. Gegen den Elfmeter (12.) und einen Rechtsschuss (24.) von Grafite war der sonst unauffällige Frank Rost machtlos. Nach dem kurzfristigen Anschlusstreffer von Guerrero (72.) erhöhte Dzeko noch auf 3:1 (76.). Selten hat sich Rost in dieser Saison so hilflos fühlen müssen, die Effizienz des VfL überraschte auch kritische Beobachter auf der Tribüne.
Etwas Überraschendes spielt sich aktuell im Wolfsburger Tor ab – dort stand erneut André Lenz für den weiterhin verletzten Diego Benaglio im Tor; der machte ein großartiges Spiel. Seine Leistungsexplosion kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für den eigentlich gesetzten Schweizer Benaglio. Der war erst vor kurzem von Trainer/Manager Felix Magath kritisiert worden, das Uefa-Cup-Hinspiel gegen Paris St. Germain war durch zwei grobe Patzer des Schweizers entschieden worden. Jetzt ist der VfL ausgeschieden, die ambitionierten Pläne auf internationaler Ebene sind vorerst auf Eis gelegt worden. Mit dem etatmäßigen Ersatzmann Lenz sind die „Wölfe“ nun selbst am FC Bayern vorbei gezogen. Magath ist für kompromisslose Personalentscheidungen bekannt, es erscheint nicht mehr unmöglich, dass Benaglio auch dann auf der Bank Platz nehmen muss, wenn er wieder fit ist.