Wiese und Werder weiter auf Talfahrt
Werders Talfahrt geht weiter. Gerne würde der Autor dieser Zeilen jetzt schon zum nächsten Spielbericht weiterschwenken, darf er aber nicht. So grausam ist es für die Anhänger der Bremer in diesen Tagen, ihre Mannschaft, einst ein sprudelnder Quell der Inspiration und Kreativität scheint den eigenen Rhythmus irgendwo zwischen Glasgow und Frankfurt verloren zu haben. Die Situation ist schwierig, besonders für Torhüter Tim Wiese. Der impulsive Keeper kann seiner Mannschaft momentan nicht weiterhelfen. Erstens, weil er in seiner Position als Torhüter die Feldqualität seiner Kollegen nicht aufbessern kann, zweitens, weil auch er seiner überragenden Form der Hinrunde hinterherläuft. Auch gegen Duisburg hielt er ein, zweimal mit großartigen Reflexen, aber es ist die fehlende Ausstrahlung, die auch Wiese momentan dafür verantwortlich macht, dass Werder von einem möglichen Meisterschaftskandidaten auf Platz Fünf abgerutscht ist. Der Keeper schafft es (noch) nicht, die diffuse Defensivordnung einer Verteidigung zu organisieren. Mit seinem extravaganten Stellungsspiel verwirrt er bisweilen die Kollegen. Allerdings: In einer aktuell brutal schwachen Werder-Mannschaft, ist Wiese noch einer der besseren Akteure.
Sein Gegenüber Tom Starke konnte mit seiner Mannschaft einen extrem wichtigen Erfolg im Abstiegskampf feiern. Dabei war Innenverteidiger Filipescu einer der treuesten Helfer von Starke um den Ausgleich der Bremer zu verhindern. 11:7 Torchancen verzeichneten die Statistiker nach der Partie, nur ein Treffer gelang dem Gastgeber. Die weite Flanke von Diego konnte Starke nicht entsprechend berechnen und sah den Ball langsam an ihm vorbei ins Tor fliegen. Starke war dabei chancenlos.