Dortmund und seine Torhüter. Lange Jahre gab es bei den Borussen eigentlich keinen Diskussionsbedarf in der Torhüterfrage. Stefan Klos, die Nummer Eins, ihm folgend der treue Teddy de Beer auf der Ersatzbank. Ende der Geschichte. Doch seit Roman Weidenfeller in der Hinrunde der laufenden Saison seine Form und damit einhergehend den Zuspruch der Dortmunder Öffentlichkeit verlor, wurde kein Thema bei der Borussia intensiver behandelt, als die Frage nach dem Mann im BVB-Tor. In der Winterpause sorgte die nicht souverän wirkende sportliche Leitung mit allzu öffentlichen Flirts mit großen Torhüternamen (Lehmann) dafür, dass keine Ruhe in den Fünfmeter-Raum einkehrte. Weidenfeller, schwer verletzt, musste wehrlos mitansehen, wie seine Position im Verein nach und nach demontiert wurde. Lehmann ist in England geblieben. Kein neuer Torwart wurde geholt, die Vereinsoberen besannen sich glücklicherweise auf ihren nominellen Ersatzmann Marc Ziegler, der vor der Saison genau für so einen Fall verpflichtet worden war. Ziegler ist unbestritten einer der besten „zweiten“ Torwächter der laufenden Saison. Gegen die Offensivmaschine aus Bremen bewies Ziegler seine Fähigkeiten: Er dirigierte ruhig die in der Hinrunde teilweise hektische Defensive, hielt sicher und ohne viel Firlefanz die paar Bälle, die die Bremer dann doch auf sein Tor brachten. Und glänzte in der Szene, die das Spiel entschied. Diego, erst in der 68. Minute eingesetzt, hatte in der 82. Minute per Elfmeter den verdienten Anschlusstreffer erzielt, nur drei Minuten später gab Schiri Herbert Fandel erneut Strafstoß. Der Brasilianer wählte nun die andere Ecke, Routinier Ziegler schien das geahnt zu haben und parierte den Ball. Es war sein Spiel. Und wie gut die „Marc Ziegler“-Rufe Dortmunder Anhänger getan haben müssen, wird nur er beantworten können.