Leverkusen/München – Die Situation im Tor der Nationalmannschaft hat sich nach dem Spiel der Nationalelf in Basel gegen die Schweiz wohl entschieden. Jens Lehmann hätte wohl schon einen ganz schlechten Tag erwischen müssen, damit sein Stammplatz noch in Gefahr geraten wäre.
Joachim Löw hatte vor der Partie zwar gesagt, dass die „Türen wie auf jeder Position“ auch noch im Tor offen seien, geglaubt hatten es ihm sicherlich die Wenigsten. Das Testspiel gegen die Schweiz war das letzte dieser Art, bevor die endgültige Nominierung des Kaders feststeht. Der Badener Löw vertraute dabei auf drei altbekannte Namen: Jens Lehmann, Timo Hildebrand sowie der Hannoveraner Robert Enke. Hätte er noch andere Namen für die Europameisterschaft im Juni im Kopf gehabt – das wäre die letzte Alternative gewesen, um sich innerhalb des Teams präsentieren zu können. Im Abwehrbereich wagte Löw mit Robert Huth ein solches Experiment. Huth musste zwar verletzungsbedingt abreisen. Dennoch scheint die Tür zumindest noch einen Spalt offen geblieben zu sein, auch wenn sich die Voraussetzungen für den Abwehrspieler sicherlich nicht vereinfacht haben.
Aber zurück zur Torwartfrage. Ginge es nach den Leistungen der laufenden Saison und der Perspektive müsste eigentlich ein Name ganz vorne stehen. René Adler aus Leverkusen. Der Ex-Leipziger zeigte eine überragende Runde national und bewies auch international mit dem Erreichen des Halbfinale des UEFA-Pokals seine Qualität. Dem 23-Jährigen gehört nach vieler Meinung ganz klar die Zukunft. Deshalb gilt es zu hinterfragen, ob es Sinn macht, drei ältere Torhüter mitzunehmen, anstatt einem jüngeren eine Perspektive zu eröffnen. Zumindest eine Einladung zu einem Testspiel hätte ein weiterer Anreiz für Adler dargestellt.