München – Die Aktion von Jürgen Klinsmann verstand niemand so recht. Hans-Jörg Butt wurde von Klinsmann nur für das Spiel gegen Barcelona aufgestellt. Betont wurde vom Bayern-Coach, dass diese Aktion nur für ein Spiel sei. Geglaubt haben es ihm die Wenigsten, zu beschädigt schien der junge Rensing nach dem Spiel auf der Ersatzbank.

"Er wird gegen Barcelona spielen und auch den Rest der Saison", stellte Trainer Jürgen Klinsmann am Montag nochmals unmissverständlich klar. Auch in der ARD Sportschau sagte der Coach, dass Rensing sogar "ein Level hinter Butt" sei. Hatte Klinsmann also fast 25 Pflichtspiele seiner Nummer eins gebraucht, um dies zu erkennen oder war es doch der Druck von den Bayern Verantwortlichen, die mit aller Gewalt auf einen Keeper aus den eigenen Reihen setzen wollten. Seltsam ist diese Entscheidung auf jeden Fall. Bis auf Klinsmann hielt sich der FC Bayern generell mit Statements zur Torwartfrage in den letzten Tagen bedeckt. Rensing selbst spielt den Beleidigten. Lange vor seinen Kollegen, kaum mehr als zehn Minuten nach dem Schlusspfiff, machte sich der Torwart hastig auf den Weg in Richtung Parkplatz. "Bitte akzeptieren Sie, dass ich nichts sagen kann und werde", hatte er den wartenden Reportern nur noch zugerufen. Nach dem Spiel gegen Frankfurt schwärmte er von Butt in höchsten Tönen: "Er war der einzige, der sich in Barcelona voll reingehauen hat. Er ist von Thierry Henry brutal getreten worden. Darauf kam aus der Mannschaft keine Reaktion, kein Revanchefoul", so Klinsmann: "Da kann ich ihn nicht fallen lassen." Klinsmann lobte Butts Vorzüge weiter: "Er ist ein Leader, in der Mannschaft voll akzeptiert. Auch von seinem Intellekt her. Er ist sich auch nicht zu schade, bei der zweiten Mannschaft auszuhelfen." Deutliche Worte, dennoch bleiben viele Fragen noch offen.