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Home > Archiv > 3. Magazin kompakt-Archiv > 3.7 Magazin-kompakt 08/09 > Dortmund: Roman Weidenfeller

Bundesliga - "kompakt" bei torwart.de (11.12.08)

Dortmund, bleib bei deinem Roman!

Aus Dortmund berichtet Alexander Raack


Ein wenig traurig sind sie in Dortmund schon: Auch die Borussia hatte sich um Torhüter Timo Hildebrand bemüht. Doch der siebenmalige Nationalspieler wechselte zu Ligakonkurrent TSG Hoffenheim und seinem Ziehvater Ralf Ragnick. Warum das ganz gut so ist, erklärt unser Autor Alex Raack.

Was Roman Weidenfeller getan hat, als er die Nachricht vom Wechsel Timo Hildebrands zur TSG Hoffenheim erfuhr, ist nicht überliefert. Einen kühnen Handstandüberschlag traut man dem massigen Dortmunder Schlussmann nicht zu, eher wird er grimmig die Faust geballt haben. Denn hätte sich der BVB das laut Hoffenheimer Aussage stark beschnittene, aber sicherlich immer noch stolze Gehalt Hildebrand geleistet, Weidenfellers Zukunft im Westfalenstadion wäre vage gewesen. Zwei Torsteher von solcher Qualität leistet sich nicht einmal Ligakrösus Bayern München, die haben hinter dem jungen Michael Rensing Bundesligaoldie Jörg Butt auf der Bank sitzen, quasi als routinierten Notnagel. Roman Weidenfeller und Borussia Dortmund: die Beziehung wäre vermutlich zu Ende gegangen worden.

Jetzt ist der in Spanien sehr unglückliche Hildebrand kein Thema mehr auf dem winterlichen Transfermarkt. Der 29-Jährige wechselte Berater und Gehaltsvorstellungen und wird damit der erste fertige Star in der Hoffenheimer Einkaufspolitik. Roman Weidenfeller und Borussia Dortmund: die Beziehung ist auf die Probe gestellt worden und hat sich bewährt. Jetzt tun die Verantwortlichen beim BVB gut daran ihrem Torhüter das volle Vertrauen auszusprechen. Der kantige Torhüter mag äußerlich so unangreifbar wirken, wie Rambo im asiatischen Dschungel, die muskelbepackte Schale umhüllt jedoch einen sensiblen Kern. Weidenfeller endstammt der fast schon legendären Kaiserslautern-Torwartschule. FCK-Urgestein Gerry Ehrmann schleift am Betzenberg seit Jahren schon aus talentierten Torhütern bundesligareife Stammspieler, die sich kurioserweise auch optisch fast bis aufs Haar gleichen. Aktuell sind neben Weidenfeller der Bremer Tim Wiese und Hannovers Enke-Ersatz Florian Fromlowitz in der deutschen Eliteklasse aktiv. Bei Zweitligist FCK hat Ehrmann mit Tobias Sippel das womöglich nächste heiße Eisen im Feuer.

Stärken und Schwächen von Roman Weidenfeller sind weitläufig bekannt: starke Reflexe, klug in Eins-gegen-Eins-Situationen, sprungstark und explosiv stehen im Vergleich zur nur durschnittlichen Ballbehandlung mit dem Fuß – Weidenfeller ist nicht beidfüssig - , zuweilen unkontrolliertem Stellungsspiel und Spielantizipation und einer behäbigen Spieleröffnung. Dennoch, der 1980 in Diez geborene Schlussmann kann in Topform zu den sieben besten deutschen Torhütern gehören. Schenkt ihm der Verein das Vertrauen, sieht er seine Leistungen von Mitspielern und Fans bestätigt, kann er diese Form erreichen. Kritisch wird es, wenn das Selbstvertrauen sinkt, geschehen nach seiner durchwachsenen Rückkehr nach langer Verletzungspause. Schon stellten sie sich beim BVB die Frage, ob mit einem Wackelkandidaten wie Weidenfeller der Angriff auf die europäischen Ränge überhaupt realisierbar sei. Seit Anfang der Woche steht fest: die Dortmunder Transferbemühungen, so sie denn den Status eines Gerüchts überholten, sind umsonst gewesen, Hildebrand geht zu Tabellenführer TSG. Gut für Weidenfeller, gut für Dortmund. Der Verein tat das einzig Richtige und sprach in Person von Geschäftsführer Watzke warme Worte: „Ich kann versichern, dass Roman das Vertrauen der Vereinsführung genießt.“ Schuster bleib bei deinen Leisten, Dortmund bleib bei deinem Roman. Seit 418 Minuten ist der Torhüter ohne Gegentor. Besser war nur einer: Hans Tilkowski hielt seinen Kasten einst 548 Minuten sauber. Das ist schon 42 Jahren her.


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