Es war ja auch langsam mal Zeit. Zu unheimlich war die Siegesserie des VfL Wolfsburg gewesen, seit im Tor der Niedersachsen ein zuvor in Deutschland relativ unbekannter Mann namens Diego Benaglio steht. Zur Winterpause gekommen und zunächst von Fans und Fachleuten extrem kritisch beäugt, hat sich der 24-Jährige innerhalb kürzester Zeit zu einem überdurchschnittlich qualifizierten Vertreter seiner Zunft aufgeschwungen. Er hat Bälle gehalten, die viele andere nicht gehalten hätten. Aber noch wichtiger: Er hat die Bälle gehalten, die man in der Bundesliga einfach halten muss. Das kann nicht jeder aktueller Torhüter der deutschen Spitzenliga von sich behaupten (siehe: Blazek, Schäfer, Lastuvka). Für die langfristigen, aber erfolgsorientierten Planungen von Felix Magath ist Benaglio in den vergangenen Wochen von hoher Bedeutung gewesen. Magaths VfL der Zukunft braucht einen souveränen, phasenweise sogar außergewöhnlichen Torwart, der zusätzlich noch Potential besitzt. All das vereint Benaglio. Auch gegen den KSC war der Schweizer der beste Wolfsburger auf dem Feld. Dumm nur, dass sein Kollegen ihr bislang schwächsten Rückrundenspiel ablieferten. Das 1:3 in Karlsruhe bedeutete die erste Niederlage der Wolfsburger in diesem Jahr.
Markus Miller im Tor der Gastgeber konnte sich nach dem Schlusspfiff zwar über einen starken Auftritt seiner Mannschaft und wichtigen drei Punkten freuen, alles in allem war es allerdings ein undankbarer Tag für den Schlussmann. Lange Zeit hatte er keine Gelegenheit sich auszuzeichnen, dann kam doch ein Schuss durch die vielbeinige Abwehr und Miller war vollkommen machtlos (28., Schäfer). In der 69. Minute wäre Miller fast erneut geschlagen worden, doch Wolfsburgs Stürmer Dzeko konnte die präzise Hereingabe von Krzynowek nicht verwerten.