Nikolov organisiert die Abwehr souverän

Nicht nur das geschulte Auge erkennt bei näherer Betrachtung den Unterschied zwischen einem erfahrenen und einem jungen Torhüter. Oft sind es ja die Nachwuchstalente, die mit einer ganzen Vielzahl an Paraden die öffentliche Meinung auf sich aufmerksam machen. Siehe Manuel Neuer und René Adler in der vergangenen Saison. Oft wird aber dabei übersehen, dass es die Unzulänglichkeiten der Torhüter sind, die sie zu den Rettungstaten zwingen. Ihnen fehlt das Geschick, das Prestige und das Auge die eigene Hintermannschaft entsprechend zu sortieren, um so Angriffe im Keim zu ersticken. Oka Nikolov hat am Wochenende wieder einmal eindrucksvoll aufgezeigt, wie erfahrene Routiniers zwischen den Pfosten dieses Planspiel organisieren. Der gute Mann hat inzwischen mehr als 200 Spiele in der ersten und zweiten Liga auf dem Buckel. Geschickt verteilte er seine rustikale Viererkette (Ochs, Galindo, Kyrgiakos und Spycher) vor dem eigenen Strafraum und ließ so die offensivstarken Gastgeber aus Leverkusen frühzeitig abprallen. Selbst als der bullige Grieche Kyrgiakos bereits nach 37 Minuten ausgewechselt werden musste, blieb Nikolov souverän. Bayer erspielte sich lediglich fünf Chancen, die mehr oder weniger ungefährlich waren. Leverkusens Stürmer Stefan Kießling schien schon nach 24 Minuten zu spüren, dass für ihn vor dem gegnerischen Tor an diesem Nachmittag nichts zu holen war. Also spurtete er bei einer Ecke für die Eintracht in die Defensive und köpfelte die Flanke über seinen Torhüter hinweg ins eigene Tor. Adler sah zwangsläufig nicht gut aus bei diesem Eigentor, obwohl ihn keine Schuld traf. Hätte sein Stürmer den Kopf rechtzeitig eingezogen, wäre Bayers junger Torhüter sicher an den Ball gekommen. Da hätte Adler auch die Erfahrung von 200 Bundesligaspielen nicht viel helfen können.